Stadt will zentrale Fläche auf der Achse Bahnhofstraße-Stadtgalerie-Bahnhof für 15 000 E verschönern."Pilze" von Peter Lechner sollen verschwinden. Auch Berliner Straße und Hammerstraße werden umgestaltet

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Mit dem Bau der Stadtgalerie will die Stadt eine der unattraktivsten Ecken der Innenstadt anpacken: das Gelände rund um die Berliner Straße mit dem Berliner Platz als Mittelpunkt. Vor allem er soll schöner werden.

Im nächsten Stadtentwicklungsausschuss (Donnerstag, 17 Uhr, Rathaus) wird der Vorentwurf des Bochumer Büros WBP für einen städtebaulichen Rahmenplan vorgestellt. Er deckt mit seinen Handlungs- und Gestaltungsempfehlungen das gesamte Areal rund um die Post und den Berliner Platz Richtung City-Center ab, Standort der neuen Stadtgalerie. Die Stadt will den Plan noch auf die Gesamtcity erweitern - Kaufland und Johannesviertel inklusive.

Gleichzeitig soll die Verwaltung beauftragt werden, für die City ein "integriertes Handlungskonzept" zu erarbeiten. Es ist nötig, um die Fördertöpfe des Landes für die Stadtverschönerung mit Kosten von rund 2 Mio Euro anzuzapfen.

Die Verjüngungskur ist dringend erforderlich, wie aus einer Ausschussvorlage hervorgeht: "Insgesamt weist die Innenstadt sichtbare Anzeichen eines schleichenden Funktions- und Bedeutungsverlustes auf", heißt es da. Die Leerstandsquote sei seit 1996 von vier auf 19 % gestiegen, die Zahl der Betriebe um 7 % zurückgegangen, die Verkaufsfläche um acht und die Umsätze sogar um 27 %. Und die Nachbarstädte rüsten auf. Um den drohenden Bedeutungsverlust der City zu stoppen, führe an einer zeitgemäßen Gestaltung "des öffentlichen Raums als Visitenkarte der Stadt" und der privaten Immobilien kein Weg vorbei. Vorgesehen sind verschiedene Bauabschnitte bis 2011.

Zu den "kurzfristigen Maßnahmen" zählt die Neugestaltung eines Stadtplatzes vor der Stadtgalerie. Er wird vom Investor bezahlt. Dafür werden 900 000 Euro veranschlagt - einschließlich Umgestaltung der Hammer- und Poststraße. Mit bescheidenen 15 000 Euro will die Stadt zuvor dem Berliner Platz ein neues Make-up verpassen ("Rückbau"), bevor er 2010 neu gestaltet wird.

Der Platz gilt als wichtiges "Gelenk" auf der Achse Bahnhofstraße-Stadtgalerie-Bahnhof, erfüllt aber nicht mehr die heutigen Anforderungen in puncto Gestaltung. Wörtlich heißt es in der Vorlage: "Neben der Vielzahl unterschiedlicher Möblierungselemente wie den Pilzen und dem stillgelegten Schwenkarmbrunnen des Wittener Künstlers Peter Lechner weist der Platz eine gestalterisch unruhige und aufgrund der zahlreichen Ein- und Aufbauten stark zerklüftete Oberfläche auf." Deshalb sei er für Außengastronomie oder Veranstaltungen nur stark eingeschränkt nutzbar. Genau das soll sich ändern.

Geplant ist ein "attraktiver Veranstaltungsort mit hoher Aufenthaltsqualität". Bäume, Bänke - diese Achse soll bis zur unteren Bahnhofstraße gehen. Einen dicken Fisch hat die Stadt schon an der Angel. Die bekannte Gastronomie-Kette "Extrablatt" will in dem leeren Ladenlokal von "Herrmann" eines ihrer Cafés eröffnen.

Welche Ideen haben Sie für den Platz und seine Umgebung? derwesten.de/witten