Bochum. Das erste Wochenende des Zeltfestivals Ruhr hat dank besten Wetters alle Erwartungen übertroffen: Stefan Gwildis, Pamela Falcon und die Ska-Band The Frits machten den Besuchern Spaß.

Gut 2000 Menschen besuchten den ersten Konzertabend in der Zeltstadt. Der Hamburger Soulsänger Stefan Gwildis bespielte das größere Zelt während Lokalmatadorin Pamela Falcon vor ihrer zahlreich erschienenen Fangemeinde parallel feierte.

Gwildis, bekannt für seine deutschen Bearbeitungen von Soul-Klassikern, begrüßte über 800 Zuschauern mit den Worten: „Eine echt geile Zeltstadt habt ihr hier aufgebaut!” Immer wieder kommunizierte der an den Schauspieler George Clooney gemahnende Sänger mit dem Publikum. „Brüder und Schwestern”, pflegt er seine Fans zu nennen. Auch als nach zwei schweißtreibenden Stunden um 22 Uhr aus Lärmschutzgründen der Strom wegbleiben musste, ließ sich Gwildis nicht aufhalten und sang unplugged eine letzte Zugabe für seine vor der Bühne zusammengerückte Fan-Schar. Ein erster magischer Moment des Festivals.

Pamela Falcon im glitzernden Pailleten-Outfit

Nach dem Konzert blieb die Piazza, der zentrale Platz mit dem kulinarischen Angebot und dem Kunsthandwerksmarkt, noch lange gut gefüllt, Pamela Falcon lief, von einem Kameramann verfolgt, im glitzernden Pailletten-Bühnenoutfit lachend durch die Menge. Künstler hautnah.

Der Tag der offenen Zelte sorgte dann für einen gigantischen Besucheransturm am warmen Samstagabend. 6000 Menschen drängten auf das Gelände, verteilten sich aber ohne allzu viel Gedränge. Für zwei Euro Eintritt hatten die Gäste Zugang zu allen Zelten und diversen Programmpunkten.

The Frits feiern ihr Comeback

Heute & morgen

Selig, eine der wichtigsten deuschsprachigen Rockbands der 90er, spielt wieder zusammen und gastiert am heutigen Montag. Am Dienstag konzertieren drei Musikerinnen: Heather Nova, die „Queen of Indierock” von den Bermudas, Annett Louisan mit dem Album „Teilzeithippie” und die vom Kulturbahnhof Langendreer präsentierte Gayle Tufts. Karten gibt es noch an der Abendkasse.

Eindeutiger Höhepunkt und stärkster Publikumsmagnet war das Comeback-Konzert der legendären Ska-Band The Frits, die in den 80er Jahren in Wattenscheid gegründet worden war. Nach zehnjähriger Bühnenabstinenz spielte die Band vor fast 2500 Zuschauern im großen Sechsmastzelt. Die Mannen um Sänger Frank Baumgart spulten routiniert ihr Programm rund um Hits wie „Work” runter und brachten damit nach und nach das große Klassentreffen der Bochumer Subkultur und Szene der 90er Jahre zum Tanzen. Die Band hatte alle Ursprungsmitglieder eingeladen, die sich dann auch trotz gewisser Unsicherheiten auf die Bühne wagten.

Der Sonntag richtete sich dann mit einer Kinderzirkusgala, Workshops und Präsentationen ganz an Kinder und Familien. Dabei kam der kleine Eisbär im warmen Zelt wohl ganz gehörig ins Schwitzen.