Witten. . Um einen Supermarkt am Herbeder Rathaus-Kreisel wurde mehr als zehn Jahre gestritten. Am Mittwoch, 30. November, öffnen sich die Türen für die Kunden.

  • Der Streit um einen Supermarkt im Herbeder „Gerberviertel“ reicht mehr als zehn Jahre zurück
  • Die Wogen haben sich inzwischen geglättet. Am Mittwoch, 30. November, öffnen sich zum ersten Mal die Türen
  • Betreiber Dominik Grütter will 50 Mitarbeitern am neuen Standort eine sichere Zukunft bieten

Im Neubau des Edeka-Marktes an der Wittener Straße herrscht Hochbetrieb. Aber noch haben die Kunden nicht das Sagen. Bis zur Eröffnung an diesem Mittwoch, 30. November, gibt es noch jede Menge Arbeit. Unzählige fleißige Hände haben bis dahin einen 24-Stunden-Job. Damit übermorgen pünktlich um sieben Uhr alles „picobello“ ist.

Ladenchef Dominik Grütter (48) ist mehr als erleichtert, dass es endlich so weit ist. Der Streit um den Supermarkt im „Gerberviertel“ reicht mehr als zehn Jahre zurück. Die Gerberschule, eine Fläche des Betriebsamtes, ein Wohnhaus und der Parkplatz gegenüber vom alten Herbeder Rathaus sind dafür gewichen. Lange sorgte ein umstrittenes Moratorium für Stillstand, bis Grütter im Sommer vergangenen Jahres endgültig grünes Licht für das Bauvorhaben bekam. Nach zwölfmonatiger Bauzeit ist das Objekt jetzt fertiggestellt. Entgegen zwischenzeitlich aufgekommener Kritik, es sei „überdimensioniert“, ist die Autorin der Auffassung, dass es sich harmonisch in die umliegende Bebauung einfügt.

Ladenlokal ist 1400 Quadratmeter groß

Das neue Geschäft ist mit knapp 1400 Quadratmetern doppelt so groß wie das alte Ladenlokal an der Meesmannstraße. Es präsentiert sich modern, kundenorientiert, hell und geräumig. Mit kostenlosen Parkplätzen direkt vor der Ladentür. Im neuen Edeka Grütter arbeiten künftig gut 50 Menschen. Das sind doppelt so viele wie bisher. „Selbstverständlich ist das alte Team komplett bei uns geblieben“, versichert Dominik Grütter. „So treffen unsere Kunden auf vertraute Gesichter. Das war uns sehr wichtig.“

In finanzieller Hinsicht ist für die Familie Grütter der neue Lebensmittelmarkt ein großer Schritt. Die Inneneinrichtung musste der Kaufmann auf seine eigene Kappe nehmen. „Aber jetzt sind wir gut für die Zukunft aufgestellt“, betont Grütter. „Am alten Standort hätten wir es nicht mehr lange geschafft. Jetzt können wir unserem Team sogar eine gute Perspektive für die Rente geben.“

Edeka in der Meesmannstraße ist endgültig dicht

Mittlerweile sind auch die Wogen des Protestes geglättet. „Die Herbeder freuen sich auf uns im neuen Ambiente. Das haben sie uns mehrfach versichert“, freut er sich. „Deshalb gehört der Tag auch ganz unserer Kundschaft. So gibt es am Eröffnungstag kein großes „Tamtam“, sondern nur mehrere besondere Schnäppchen für die Kunden.

Vor 13 Jahren hatte Dominik Grütter den Edeka-Laden an der Meesmannstraße von seiner Vorgängerin übernommen. Seit vergangenem Donnerstag ist er endgültig dicht. Ganz früher befand sich dort übrigens ein Coop-Markt.

Werbegemeinschaft: Bereicherung für die Herbeder Flaniermeile

Die Herbeder Werbegemeinschaft blickt dem neuen Geschäft mittlerweile ganz gelassen entgegen. „Die Einzelhändler sind nicht beunruhigt, sondern empfinden es als Bereicherung ihrer Flaniermeile“, so Vize-Vorsitzende Ulrike Mittelkötter. „Sie wollen sich dafür starkmachen, dass die Meesmannstraße wieder attraktiver wird. Der erste Schritt ist die neue Weihnachtsbeleuchtung.“ Ihrer Ansicht nach braucht man sich über Leerstände keine Sorgen machen. So sei bereits ein Nachmieter für den aktuellen Leerstand im Gespräch.