Am Samstag startet in ganz Europa die „Woche der Abfallvermeidung“ – die ein Bewusstsein dafür schaffen soll, Abfall möglichst erst gar nicht entstehen zu lassen. Der Zeitpunkt ist kein Zufall: Die Adventszeit und Weihnachten sind die abfall- und verpackungsreichste Zeit des Jahres.

Natürlich können viele Abfälle heute sinnvoll verwertet werden. Bestes Beispiel dafür ist der Biomüll aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis. Daraus wird in einer Anlage im Bebbelsdorf seit Jahren Strom für 2500 Haushalte und Kompost produziert. Elisabeth Henne, Abfallfachfrau der Kreisverwaltung, beklagt aber: „Die Selbstverpflichtung des Handels, auf Plastiktüten zu verzichten, macht sich an der Vergärungsanlage in Witten bislang kaum bemerkbar.“ Nach wie vor nutzen viele diese Tüten, um darin Bioabfall zu sammeln. Anschließend landet alles in der Biotonne, behindert und verteuert den Verwertungsprozess. Henne weist auf ein Recht der Bürger hin, das offenbar viele nicht nutzen: Niemand muss unnütze Umverpackungen nach dem Einkauf mit nach Hause nehmen. Der Handel ist verpflichtet, für Verpackungen in seinem Markt die Rücknahme sicherzustellen.