Witten. . Die Präsidentschaftswahl in den USA geht in die heiße Phase. Mark McAdam ist einer von 22 US-Amerikanern in Witten.
- In den USA entscheidet sich am 8. November, wer der neue Präsident wird
- Auch in Witten gibt es 22 Bürger mit der amerikanischen Staatsbürgerschaft
- Einige haben ihr Stimmrecht per Briefwahl genutzt
Kaum ein Thema polarisiert in den letzten Wochen so sehr wie die Präsidentschaftswahl in den USA. In Witten leben derzeit 22 Bürger mit einer amerikanischen Staatsbürgerschaft. Sie dürfen also mitentscheiden, wer der neue Präsident der Vereinigten Staaten wird.
Auch Mark McAdam wollte von diesem Stimmrecht unbedingt Gebrauch machen und hat deshalb per Briefwahl abgestimmt. Er ist Doktorand an der Uni Witten/Herdecke, seine Familie lebt in den USA. Er selbst wurde zwar in Deutschland geboren, hat aber die amerikanische Staatsbürgerschaft und auch einige Jahre in den USA gelebt. „In letzter Zeit haben mich viele Leute hier in Deutschland auf die Wahl angesprochen, weil sie besorgt sind“, sagt der 31-Jährige. Auch er hätte nicht gedacht, dass Donald Trump in den Wahl-Prognosen mittlerweile so viele Stimmen bekommt.
Wahl fällt auf Clinton
Mark McAdam hat Trump nicht gewählt. Aber auch Hillary Clinton ist seiner Meinung nach keine „gute“ Wahl: „Sie ist im Endeffekt leider nur das geringere Übel. Ich hoffe natürlich trotzdem, dass sie gewinnt.“ Der 31-Jährige wird die Wahl heute Nacht verfolgen und nicht schlafen gehen, bevor das endgültige Ergebnis feststeht.
Das kann sich die amerikanische Studentin Maya Cosentino nicht leisten. Sie ist nach Witten gekommen, um Medizin zu studieren. „Wegen der Uni kann ich leider nicht bis fünf Uhr wach bleiben. Ich werde ganz unruhig schlafen“, sagt die 31-Jährige. Noch nie sei es ihr so wichtig gewesen, bei einer Wahl mitzuentscheiden. Deshalb hat auch sie die Briefwahl genutzt – und für Hillary Clinton gestimmt. „Ich hoffe einfach, dass sie gewinnt. Sicher kann man sich leider nicht sein“, sagt die Studentin.
Entwicklungen seien erschreckend
Ihrer Meinung nach kann man die beiden Kandidaten aber überhaupt nicht miteinander vergleichen. „Wenn Trump gewinnt, mache ich mir nicht nur um die USA Sorgen, sondern um die ganze Welt,“ sagt Cosentino. Auch ihre Familie in den USA sei sehr erschrocken darüber, wie sich die Wahl in den letzten Monaten entwickelt hat. Und nicht nur die US-Amerikaner in Witten beobachten die Wahl mit Sorge. Auch die Amerikanistin Dr. Selma Erdogdu-Volmerich von der VHS Witten verfolgt die Geschehnisse in den USA. Sie hat selbst vier Jahre dort gelebt und studiert.
Damals ist ihr Donald Trump auch schon begegnet: „Als ich dort war, startete eine Reality-Show mit Donald Trump. Kaum zu glauben, dass so jemand jetzt Präsidentschaftskandidat ist“, sagt die 40-Jährige. Auch sie ist der Ansicht, dass das Ergebnis knapp ausfallen wird. „Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Trump gewinnt. Aber mit dem Brexit habe ich auch nicht gerechnet“, sagt Erdogdu-Volmerich. In der Nacht zu Mittwoch wird es hierzulande mehr Klarheit geben. Dann entscheidet sich, ob Amerika einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin haben wird.