Witten. Ehrenamtliches Engagement wird immer wichtiger, auch bei der Grünpflege in der Stadt. Immer mehr Beetpaten leisten dazu einen Beitrag.
- 40 Beetpaten oder solche, die es werden wollen, trafen sich im Rathaus
- Stadt dankt Bürgern für ihr Engagement und gibt Tipps
- Interessenten können sich bei Umweltberaterin melden
40 Bürger haben sich bisher gemeldet, die als Paten Baumbeete bepflanzen und pflegen oder damit bald anfangen wollen. Bei einem Treffen im Rathaus hat sich die Bürgermeisterin nun bedankt.
Zu den langjährigen Paten gehört Hildegard Priebel aus der Kreisstraße. Sie kümmert sich um ein Baumbeet vor ihrer Haustür. Zum Herbst hin hat sie Chrysanthemen und Astern gepflanzt, im Frühjahr setzt sie Frühblüherzwiebeln in die Erde. Ihr bereite die Patenschaft viel Freude. Außerdem kommen die Beetpaten schneller mit den Nachbarn ins Gespräch.
Anwohnerin pflegt Baumbeet zweimal täglich
Ingrid Heller aus der Humboldtstraße gehört zu den frisch gebackenen Paten, die erst seit dem Sommer dabei sind. Das Baumbeet vor ihrer Tür ist eine harte Nuss, weil die Wurzeln hochkommen und Neupflanzungen erschweren. Die Innenstadt-Bewohnerin gibt aber nicht auf, ganz im Gegenteil. Zweimal täglich widmet sie sich der Pflege. Sie mag Natur, gerade in der Stadt, und freut sich über positive Reaktionen. Gleichzeitig würde sie sich aber mehr Mitstreiter wünschen.
Damit dürfte sie Ulrike Neuhoff vom Betriebsamt aus dem Herzen sprechen, die die Aktion betreut : „Witten ist mit zwei Drittel Grün eine attraktive Stadt“, erklärte Neuhoff. Denn zur Stadtnatur gehörten auch Pflanzbeete, begrünte Balkone und Baumbeete“ Die Übernahme von Patenschaften laufe aber insgesamt sehr gut. Die entsprechenden Flächen erhalten ein kleines Schild mit der Aufschrift „Dieses Beet wird von Anwohnern gepflegt“.
Ärger mit Hundebesitzern und Autofahrern
Allerdings gibt es immer wieder Ärger mit Hundebesitzern und Autofahrern. „Viele Halter reagieren uneinsichtig, indem sie ihre Vierbeiner im Beet ihr Geschäft erledigen lassen“, sagt Robin Mues vom Grünflächenamt. Sein Tipp: Man könne einen kleinen Streifen Rasen lassen oder Mehl ums Beet verteilen, um Hundebesitzer abzuschrecken. Auch Autos befahren und beschädigen die Beete immer wieder beim Ein- oder Ausparken.
Dabei profitieren alle Wittener von schönen Beeten. Wie diese bepflanzt werden, ist allein Sache der Paten. „Das ist standortabhängig. Außerdem eignen sich nur Pflanzen bis zu einer gewissen Höhe“, erklärte Mues. Bei Baumbeeten sei der Boden meist kalkreich, im Sommer schattig und heiß.
Kreisstraße soll grüner werden
Weitere Straßen sollen grüner werden, etwa die Kreisstraße, kündigte Quartiersmanager Norbert Henke Pläne zur Bepflanzung von Beeten vor. „Bethel Regional hilft mit und wir möchten auch das Seniorenzentrum und die Kita miteinbinden.“ Angedacht sei auch, die Poller zu bemalen. Krönender Abschluss der Aktion könne ein Straßenfest sein.
Weitere Projekte laufen im Voß’schen Garten. Dort hat eine Initiative Blumenkübel aufgestellt. Spielplatz und Boulebahn sollen noch folgen. Der dortige Containerstandort müsse allerdings gesäubert und der Untergrund befestigt werden, fordern Anwohner. Geplant ist außerdem ein interkultureller Garten. Dort könnten Einheimische, Zugewanderte und Flüchtlinge gärtnern und ernten. Ein Standort wird noch gesucht.