Witten. . Welche Folgen Stress für das Herz, für Körper und Seele haben kann, erklären drei Ärzte am 17. November beim WAZ-Medizinforum. Jetzt anmelden!
- Dauerstress kann das Herz schädigen und zu einem Herzinfarkt führen
- Wie sehr Herz und Psyche unter Stress leiden, ist das Thema des nächsten WAZ-Medizinforums
- Treffpunkt ist am 17. November das Wittener Marien-Hospital. Interessierte können sich jetzt anmelden
Ob am Arbeitsplatz oder im Privatleben: Wer sich in einer dauerhaft belastenden Lebenssituation befindet, gerät schnell unter Stress. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Psyche, sondern auch auf den Körper. Die vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen kann sich negativ auf das Herz-Kreislaufsystem auswirken und zu Bluthochdruck, Herzrasen und Atemnot führen. Wie sehr Stress das Herz belastet, ist das Thema des WAZ-Forums am Donnerstag, 17. November, im Marien-Hospital. Drei Mediziner werden die Frage an diesem Abend aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Wer teilnehmen möchte, kann sich ab sofort zum Forum anmelden (siehe Kasten).
Die ärztlichen Referenten sind: Prof. Martin Bergbauer, Chefarzt der Kardiologischen Klinik im Marien-Hospital, der dortige Leitende Oberarzt Dr. Andreas Pflaumbaum sowie Dr. Peter W. Nyhuis, Ärztlicher Direktor des St. Marien-Hospitals in Herne-Eickel.
Risiko für einen Herzinfarkt
Die eigentliche Funktion von Stress – oder genauer von Stresshormonen – besteht darin, Energiereserven des Körpers freizusetzen, in Vorbereitung auf einen Kampf oder eine Flucht. Kämpfen und Fliehen bestimmen nicht mehr unseren Alltag. Doch der Stress bleibt und kann, insbesondere wenn er länger andauert, das Herz erheblich schädigen. Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder Herzinfarkt können die Folgen sein. Vor allem Menschen, die bereits Probleme mit Herz und Kreislauf haben, etwa an Gefäßverkalkung leiden, sollten Stress meiden. Denn: Bei ihnen können Stress-Situationen zu einem Herzinfarkt führen.
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Aber: Nicht jede Form von Stress ist schädlich. Stress hilft etwa bei der Bewältigung eines wichtigen Projekts im Beruf, leistungsfähig und konzentriert zu sein. Ist die Arbeit beendet, normalisieren sich die Körperfunktionen wieder und es kommt zur Entspannung. Bei Dauerstress geraten Anspannung und Entspannung aber aus dem Gleichgewicht. Dies erhöht zum Beispiel das Risiko von Arteriosklerose (Arterienverkalkung).
Stress kann somit – neben Bluthochdruck, Diabetes mellitus und erhöhtem Cholesterin – zu den sogenannten kardiovaskulären Risikofaktoren gezählt werden. Diese erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erkranken.
Auf einen bewussten Lebensstil achten
Kardiologe Prof. Martin Bergbauer geht in seinem Vortrag auf die kardiovaskulären Risikofaktoren ein und erläutert, wie das Herz vor diesen schädlichen Einflüssen geschützt werden kann. Eine chronische Stressbelastung führt oft zu vermehrtem Rauchen, Trinken und zu ungesunden und unregelmäßigen Essgewohnheiten. Diese Risikofaktoren sind beeinflussbar und können durch einen bewussten Lebensstil gemindert werden.
Mit dem Thema „Wenn das Herz stolpert – Stress oder doch andere Ursachen?“ befasst sich Dr. Andreas Pflaumbaum. Ein kurzes Stolpern – einen kurzen Moment ist das Herz aus dem Takt geraten. Für das Herzstolpern sind zusätzliche Herzschläge verantwortlich. Dr. Andreas Pflaumbaum spricht über die Frage, ob Stress die Ursache des Herzstolperns ist, oder ob auch andere Faktoren betrachtet werden sollten. Hält das Stolpern über mehrere Minuten oder gar Stunden an, oder tritt es zusammen mit Atemnot oder Schwindel auf, sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Denn dann handelt es sich meist nicht mehr einfach um Herzstolpern, sondern um Herzrhythmusstörungen.
Wie Burnout dem Herzen schaden kann
Dr. Peter W. Nyhuis vom Marien-Hospital in Eickel spricht über „Die Psyche und das Herz: Wie Burnout dem Herzen schaden kann“. Bei einer dauerhaften Stressbelastung, in der es keine oder kaum Phasen der Entspannung gibt, fühlt der Betroffene sich oft „ausgebrannt“. Der Stress verursacht ständige Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Stimmungsschwankungen nehmen zu. Die Betroffenen leiden am Burnout-Syndrom.
Das Burnout-Syndrom, hinter dem häufig eine Depression steckt, belastet viele Betroffene zusätzlich mit körperlichen Symptomen wie Magen-Darmstörungen, Tinnitus, Infektanfälligkeit, Migräne und Rückenschmerzen. Auch Herzbeschwerden können auftreten. Nyhuis geht auf den Zusammenhang von Burnout und Herzbeschwerden ein. Denn Burnout kann Herzrasen verursachen, das insbesondere nachts auftreten kann. Die ungewöhnlich schnellen Herzschläge werden als pochend oder hämmernd empfunden. Auch die Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung der Herzkranzgefäße steigt erheblich bei Stress.