Witten. . Auf dem „Markt der Möglichkeiten“ haben sich zum ersten Mal die studentischen Initiativen den neuen Kommilitonen vorgestellt.
- Das Wintersemester an der Uni Witten/Herdecke hat am 20. Oktober offiziell begonnen
- Im Mittelpunkt standen zum ersten Mal die studentischen Initiativen
- Beim „Markt der Möglichkeiten“ haben sich rund 30 Projekte den neuen Kommilitonen vorgestellt
Ein Audimax voller Studenten, die erwartungsvoll den Worten ihres Präsidenten Prof. Dr. Martin Butzlaff lauschen – an der Uni Witten/Herdecke wurde am 20. Oktober offiziell das neue Semester eröffnet. Rund 300 junge Menschen beginnen dort in diesen Tagen ihr Studium.
Im Mittelpunkt standen aber nicht die Kurse oder Dozenten, sondern die Studierenden der Uni selbst. Den „Markt der Möglichkeiten“ im Foyer der Uni präsentierten dieses Mal die studentischen Initiativen. Rund 30 Projekte haben sich mit Plakaten und Flyern den neuen Studierenden vorgestellt. Viele der Initiativen bestehen schon etliche Jahre. Das Projekt „Future Doctors Network“ etwa gibt es schon seit 2002. Die Idee dazu hatte ein albanischer Austauschstudent, der in Witten Medizin studiert hat. Die praktischen Möglichkeiten an der Uni haben ihn begeistert, denn: „In Albanien gibt es an der Uni nur Theorie. Die Ärzte dort haben nach ihrem Studium noch nie an echten Patienten geübt“, sagt Vivien Thompson (24) von „Future Doctors Network“.
Deshalb haben die Studierenden damals eine Kooperation mit einer Universität in Albanien gestartet. Bis heute fliegen Medizinstudenten aus Witten zusammen mit einem Arzt zweimal im Semester dorthin und geben Seminare zur Patientenuntersuchung. So soll sich die praktische Ausbildung in Albanien mehr und mehr integrieren.
Studenten helfen Schülern bei Hausaufgaben
Viele Initiativen der Uni engagieren sich aber auch direkt hier in Witten: Das Projekt „Rock Your Life“ vermittelt Studierende als Paten an Hauptschüler. Bei einer Art „Speed-Dating“ können sich die Schüler dabei den passenden Paten aussuchen. Zwei Jahre lang helfen die Studenten den Schülern dann bei Hausaufgaben und auch bei persönlichen Problemen. Ein anderes Angebot für Schüler ist die Initiative „Add Action“. Das große Ziel des Projekts ist es, dem Übergewicht von Kindern und Jugendlichen entgegenzuwirken. Als eine Art „AG“ bieten sie an Schulen die spielerische Beschäftigung mit dem Thema an. Dazu gehört Sport und natürlich auch Ernährung. Die Studenten kochen mit den Kindern zusammen oder besuchen einen Bauernhof, um dem Ursprung der Nahrung auf den Grund zu gehen.
Natürlich durfte bei der Eröffnung des Semesters der offizielle Teil im Audimax nicht fehlen. Aber auch dort spielten die Initiativen eine Rolle. Neben dem Präsidenten der Uni und dem Dekan der Fakultät Kulturreflexion, Prof. Dr. Dirk Baecker, hat auch Dominik Tress vom „Initiativ-Labor“ die neuen Studenten begrüßt. Das Projekt versucht, alle studentischen Initiativen der Uni miteinander zu vernetzen und bietet Workshops für zum Beispiel „Teambuilding“ an. Eine Sache wollten alle Beteiligten den neuen Studenten mit auf den Weg geben: „Sie sollen hier lernen, Fragen zu stellen und herausfinden, wer sie eigentlich sind und was genau sie interessiert“, brachte es Dekan Dirk Baecker in seiner Rede auf den Punkt.