Witten. Das Autobahnkreuz Bochum/Witten wird zurzeit umgebaut – für den Weiterbau der A 44. Das sorgt für Staus und Unfälle.
- Das Autobahnkreuz Bochum/Witten wird zurzeit umgebaut – für den Weiterbau der A 44
- Die dann entstehende A448 führt am Rande des ehemaligen Opelgeländes entlang
- Neue Spurenführung in den Verbindungsfahrbahnen sorgt für Staus und Unfälle
Die Autobahn A44 wird in Richtung Bochum weitergeführt, darum wird seit einigen Wochen das Autobahnkreuz Bochum/Witten umgebaut. Wer aus Wuppertal kommend nun auf die A44 nach Witten abbiegt, oder von Dortmund kommend auf die A43, hat derzeit Probleme – ausgelöst durch Staus und Unfälle, teils auch, weil die Autofahrer von der neuen Spurenführung überfordert sind.
Querspange wird gebaut
Zur Erinnerung: Bis Sommer 2017 – so der letzte Stand – soll eine neue Autobahn die A40 entlasten und den Verkehr aus Ost/Südost (also A43 und A44) zügiger als bisher zum neuen Westkreuz und ins übrige westliche Ruhrgebiet bringen. Dafür wird eine 3,3 Kilometer lange Querspange gebaut. Zwei Kilometer davon müssen ganz neu gebaut werden (auf dem Stadtplan: oberhalb der Höfestraße), den Rest bildet der jetzige Nordhausenring, in den die Querspange einbiegen wird. Alles wird dann A448 heißen; wie der Außenring weiter westlich bereits heißt.
Streckenbau liegt nicht im Zeitplan
Bereits 2010 wurde mit dem Bau des 3,3 Kilometer langen Teilstücks zwischen dem Autobahnkreuz Witten und dem Sheffield-Ring begonnen. Baukosten: 55 Millionen Euro.
Der Bau hinkt den Planungen hinterher. Das hat viele Gründe: Zum einen langwierige Verhandlungen mit Anliegern wie der Familie Frielinghaus von Haus Laer, die hartnäckig erst gegen die Autobahn, später für etliche Extra-Maßnahmen kämpfte. Dann die Sicherung des Isabella-Stollens, der etwa zehn Meter unterhalb der Trasse verläuft. Umplanen mussten die Ingenieure auch aufgrund der Opel-Schließung. Für das Autowerk sollte die Autobahn überhaupt erst gebaut werden. So musste eine Fernwärmeleitung, die einst die Opel-Lackiererei versorgte, zerlegt werden.
Der Erdwall ist fertig, wie auch zwei Brücken über die Schattbach- und die Markstraße. Es gibt Maßnahmen für dort lebende seltene Vögel.
Damit das Kreuz „ein richtiges Kreuz wird“, so Bauleiter Dirk Potthoff von Straßen.NRW, wird es seit Anfang September ausgebaut. Immer wieder gab es Sperrungen, in den letzten Tagen kam es besonders dicke, denn mehrere Probleme fielen zusammen: Wer von der A44 auf die A43 abbiegen wollte, stand wegen der Bauarbeiten im Stau – auch auf der Bochumer Seite, weil man von der B 226 nicht mehr auf die A44 auffahren konnte. Diese Fahrbahn wurde erst gestern Vormittag wieder freigegeben. Als I-Tüpfelchen gibt es aktuell die Vollsperrung der A40 zwischen Bochum und Dortmund – die Umleitung erfolgt über die A44, das erhöht das Verkehrsaufkommen.
Es gab Unfälle
Zudem ereigneten sich einige Unfälle, vor allem auf der Verbindungsfahrbahn von Wuppertal aus auf die A44: Jahrzehntelang war diese zweispurig. Nun werden bereits in der Kurve zwei Fahrbahnen zu einer zusammengeführt. Die Abzweigung muss Platz machen – weil für die neue Autobahn 448 eine weitere Beschleunigungsspur dazwischen gebaut wurde.
„Autofahrer sind Gewohnheitstiere“, sagt Dirk Potthoff. Da würde die Neubeschilderung nicht beachtet, man will noch schnell an einem Lkw vorbeiziehen – plötzlich endet die Spur. „Aber wir sind da am Ball“, verspricht der Bauleiter. „Es kommt halt sehr viel Verkehr von der A43. Wir werden vor dem Problem nicht die Augen verschließen.“
Neue Verkehrsführung muss sich erst einspielen
Überhaupt bittet er um Geduld, denn eine neue Verkehrsführung müsse sich erst einspielen und werde dann unter Umständen nachgebessert. „Unsere Aufgabe ist es ja nicht, Staus zu produzieren.“ Der schlimmste Verkehrsmonat im Jahr, der November, gelte als Test. Potthoff: „Dann ist es früh dunkel, es regnet, keiner ist in Urlaub. Und alle wollen Auto fahren.“