Witten. Rappelvoll war der erste Flohmarkt der Reihe „Mädchen Klamotten“ im Saalbau. Kundinnen standen vor der Tür Schlange. Dann begann die Schnäppchenjagd.

  • Rappelvoll war es beim ersten Flohmarkt der Reihe „Mädchen Klamotte“ iim Saalbau
  • Kundinnen trieb vor allem der Wunsch, ethisch korrekt und trotzdem günstig einzukaufen
  • Männer hatten beim Mädelsflohmarkt Zulass, waren aber selten zu sehen

. Vor dem Saalbau hat sich eine lange Schlange gebildet. Geduldig stehen die Mädchen und Frauen an, bevor sie in den Sälen und Gängen ausgiebig shoppen können.

Die Krefelder Firma Höfges veranstaltete ihre beliebte Flohmarktreihe „Mädchen Klamotte“ am Sonntag (9. 10.) erstmals in Witten. Kleidung für Frauen und Kinder, Schmuck und Schuhe gibt es dort zu erstehen – alles aus zweiter Hand natürlich.

„Ich bin sonst auch schon mal nach Essen oder Düsseldorf gefahren, um Schnäppchen abzugreifen“, erzählt Shopping-Fan Jana Eikner. Umso mehr freut sich die Wittener Studentin, dass sie heute für den Mädelsflohmarkt quasi nur vor die Haustür gehen muss. Die 22-Jährige hat viel Zeit mitgebracht, denn das Angebot ist riesig. Im Festsaal B, durch den sich Jana und ihre Freundinnen gerade wühlen, reiht sich ein Klamottenstand an den nächsten. Überall werden bunte Shirts, Schuhe und Taschen angepriesen.

„Wie findest du den?“, fragt Jana ihre Freundin Jeanette und deutet auf einen grünen Wollpulli. „Zieh’ mal an!“, rät die Freundin. Gesagt, getan. Das Ergebnis überzeugt die beiden jungen Frauen. „Sieht echt schön aus, der Schnitt steht dir“, urteilt Jeanette. Nur der Preis begeistert die beiden weniger: Stolze 25 Euro will die Vorbesitzerin haben. Das findet Jana zu viel für ein bereits getragenes Kleidungsstück, auch wenn es ein Markenpulli ist.

Auch sie hatten einen Stand: Annika (li) und Kathi aus Witten. Sie boten unter anderem auch Second-Hand-Markenklamotten an.
Auch sie hatten einen Stand: Annika (li) und Kathi aus Witten. Sie boten unter anderem auch Second-Hand-Markenklamotten an. © Funke Foto Services

Das Second-Hand-Konzept finden die Studentinnen ansonsten vor allem auch wegen der kleinen Preise gut. „Flohmärkte sind ein guter Kompromiss zwischen schmalem Geldbeutel und trotzdem Shoppen gehen“, ist Jeanette überzeugt. Außerdem finden die Freundinnen den Kauf von Second-Hand-Klamotten ethisch korrekter als einen Shopping-Trip bei den großen Modeketten: „Ich finde es gut, wenn für meinen Konsum niemand ausgebeutet wird und keine Rohstoffe verschwendet werden“, betont Jana. Natürlich ist ihr klar, dass die Jeans und Shirts hier auch nicht alle unter guten Bedingungen produziert wurden, „aber die Sachen sind ja ohnehin schon im Umlauf. Besser ich kaufe hier gebrauchte Sachen ein, als irgendwo neue, wofür dann vielleicht jemand leiden muss.“

Das Shoppen ohne schlechte Gewissen ist auch Marlene Hopf wichtig. Die 55-Jährige ist im Saalbau auf der Suche nach Klamotten für ihre beiden Enkelkinder und den vollen Tüten nach zu urteilen, auch schon fündig geworden. „Die Kinder wachsen so schnell, dass es sich kaum lohnt, Neuware zu kaufen“, findet die resolute Großmutter. Als ihre Tochter mit dem ersehnten Kaffee kommt, muss sie das Gespräch aber auch schnell beenden. Denn nach einer kurzen Pause geht es für die beiden Frauen weiter mit der Schnäppchenjagd.

Über den großen Andrang im Saalbau freuen sich auch die Verkäuferinnen. Sarah ist extra aus Mülheim angereist. Die Rechtsanwaltsgehilfin bietet Schuhe, Shirts und jede Menge Tücher zum kleinen Preis an. „Ich gehe selber gerne auf Flohmärkte, da sammelt sich ganz schön was an“, erklärt die 28-Jährige augenzwinkernd. Regelmäßig kauft und verkauft sie eigene Klamotten. Ein paar unverkäufliche Lieblingsteile gibt es in ihrem Kleiderschrank aber schon aber schon.