Witten. . Die Gottesdienst-Reihe „Himmelwärts“ feiert Jubiläum: Seit 1996 besuchen bis zu 700 Gläubige im Monat die musikalischen Lobpreisungen.
Eigentlich ist alles wie immer. Auch beim 20-jährigen Jubiläum sind Moderator und Gäste bei „Himmelwärts“ im Saalbau wieder auf der Suche. Auf der Suche nach Gott in den alltäglichen Situationen des Lebens und nach Möglichkeiten, ihn preisen zu können. Saxophonist und Klarinettist Wolf Codera begleitet, wie schon beim allerersten Stadtgottesdienst, am Sonntagabend den Chor. Nur dass „Himmelwärts“ jetzt seinen eigenen hat.
Seit 1996 möchte die Creative Kirche mit dem Konzept eines lebhaften Gottesdienstes vor allem auch jene ansprechen, die mit Kirche sonst nicht so viel zu tun haben. Bis zu 700 Menschen kommen dafür in den Wintermonaten in den Saalbau. Ganz so viele sind es an diesem Abend zwar nicht. Die Stimmung unter den Besuchern ist dennoch ausgelassen.
Moderator Matthias Kleiböhmer reißt Witze mit Wolf Codera. Auf dessen Aussage, dass er stets mit Musikern gespielt habe, die eigentlich besser als er selbst seien, widerspricht der „Himmelwärts“-Verantwortliche und Leiter der Aktion „Gospel für eine gerechtere Welt“, augenzwinkernd: „Das kann gar nicht sein, schließlich hast du auch mit mir auf der Bühne gestanden.“
Gottesdienst für Nicht-Kirchgänger
Himmelwärts, der Gottesdienst der Creativen Kirche, findet im Oktober, November, Dezember, Februar und März immer am ersten Sonntag im Monat um 18 Uhr statt. Und zwar im Saalbau, Bergerstraße 25. Der Eintritt ist frei.
Zu den Gottesdiensten kamen schon viele prominente Gäste: Margot Käßmann, Jürgen Fliege, Heinz-Horst Deichmann, Manfred Lütz oder Samuel Koch. Grundlage der Veranstaltung ist stets die Frage: „Wie muss ein Gottesdienst aussehen, zu dem ich Freunde einladen kann, die nichts mit der Kirche zu tun haben?“
Hinter „Himmelwärts“ stecken Martin Bartelworth und Ralf Rathmann, die Gründer der Creativen Kirche. Seit vier Jahren moderiert Matthias Kleiböhmer die Reihe. Die nächsten Gäste sind Susanna Deichmann vom Vorstand der Missionsgesellschaft „Wort und Tat“ und Ehefrau des Unternehmers Heinrich Deichmann (6.11.) und Autor Andreas Malessa (4.12.).
Erstmals trat der „Himmelwärts-Chor“ auf, unter Leitung von Miriam Schäfer. Und zum Jubiläum wird sich natürlich zurückerinnert. Daran, wie sich der ehemalige Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Hattingen-Witten, Ernst Voswinkel, nach einem Gottesdienst über die Musik beschwerte: „Ihr könnt nicht Einslive und WDR 5 zusammen spielen.“ Aus der Beschwerde wurde die Idee für „Himmelwärts“ geboren – ein Gottesdienst, der stets mit populärer – und mit Gospelmusik begleitet wird. Auch Voswinkel unterstützte die Idee der Creativen Kirche, wie Gastredner und Diakon Martin Bartelworth, der „Himmelwärts“ von Anfang an begleitet hat, betont.
Persönlich wird es, als Moderator Matthias Kleiböhmer dem Publikum von einer Phase schlimmer Grippe und seinem Ausgebranntsein berichtet. Aber allein der Umstand, dass so viele Leute ihm geschrieben und für ihn gebetet hätten, habe ihm sehr geholfen: „Auch so, ganz erdwärts, wirkt Gott und man fühlt sich gehalten.“
Eine Sache ist aber anders am Sonntag. Es werden nicht wie sonst Blumensträuße an Menschen vergeben, denen es im Augenblick nicht gut geht. Stattdessen bekommt jeder Besucher eine Blume mit auf den Weg – als Dank für die Treue.