Kirchenlieder trällern und Gottesdienste gestalten? Mit dem angestaubten Image eines Kirchenchores hat der „Junge Chor Kinereth“ (JCK), der am Wochenende zwei Konzerte veranstaltet, nicht viel gemeinsam. „Natürlich unterstützen wir auch die Gottesdienste und wirken in der Gemeinde mit“, sagt der Vorsitzende Stefan Michels. „Wir sind dankbar, dass wir hier unsere Heimat haben.“ Aber: „Der Chor ist mehr als nur die Musik.“

Denn die alleine ist schon anders: „Wir bewegen uns da abseits der Pfade“, erklärt Stefan Michels, der selbst eine „echte Männerstimme“ singt: Bass nämlich. „Unser Chorleiter Christian Harbecke macht sich immer die Mühe, Stücke zu finden, die exakt zum Chor passen.“ Und er kniet sich jedes Mal voll rein: Er schreibt die Musik passend zum Chor um und arrangiert die Stücke neu. Nicht nur für die rund 50 Sängerinnen und Sänger, sondern später auch noch für die Musiker. „Das ist unbezahlbar, was er da macht“, ist nicht nur Stefan Michels von dem Engagement seines Chorleiters begeistert.

Zurück zu den Wurzeln: Ende der 60er-Jahre gründete Peter „Pit“ Harbecke aus der Gemeinde St. Pius heraus den Kinderchor, aus dem sich der „Junge Chor Kinereth“ entwickelte. Zwischenzeitlich übernahmen zwei Chorleiter das musikalische Zepter, ehe 2009 die Leitung in der zweiten Generation der Harbeckes – nämlich bei Sohn Christian – wieder ankam. Apropos Generationen: Bei den Proben (-Wochenenden) ist oft auch der Nachwuchs mit an Bord. Wie sollte es auch anders gehen. „Später singen die Kinder dann beim Kinderchor“, sagt Stefan Michels und schmunzelt: „Teilweise singen jetzt auch schon Eltern und Kinder gemeinsam im Chor mit.“

Berühmte Rock- und Pop-Hits

Und das sei ein weiterer großer Pluspunkt, auf den die Chormitglieder stolz sind. Sehr stolz sogar. „Kinereth versteht es, fernab vom Chor auch andere Aktivitäten miteinander zu verbinden. Das ist anderswo nicht so üblich.“ Soll heißen: Gemeinsam starten die Sänger(innen) mit ihren Familien in Zeltlager oder veranstalten Grillabende und legen dabei „viel Wert auf zwischenmenschliche Beziehungen“.

„JCK ist irgendwie anders“ – und genauso lautet auch der Titel des Konzertes, das an diesem Wochenende an zwei Terminen präsentiert wird: Samstag, 1. Oktober, (19 Uhr) und Sonntag, 2. Oktober, (18 Uhr) in der Erlöserkirche (Westfeldstraße 81). Eine abwechslungsreiche Mischung aus berühmten Rock- und Pop-Hits, verspricht einen unterhaltsamen Abend. Dabei wird das Publikum bei den altbekannten Hits das ein oder andere Mal sagen: „Das klingt irgendwie anders.“