Witten. . Die Aktion „NRW macht den Thermostat-Check“ erklärt, wie man auch ohne die modernste Technik Geld sparen kann.

Wie spare ich Energiekosten? Die Frage stellt sich bald nicht nur die schwäbische Hausfrau. In der kalten Jahreszeit kommt wohl (fast) keiner an dem richtigen „Dreh“ beim Heizungsregler vorbei.

Und der ist gar nicht so einfach: In kalten Wohnungen werden Heizungen oft auf die höchste Stufe gedreht, um den Raum schnell warm zu kriegen – ein Fehler, wie der Wittener Energieberater Jochen Entsberger meint. So würden nur höhere Energiekosten verursacht.

Wegen solcher Irrtümer hat die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen eine Aktion ins Leben gerufen: „NRW macht den Thermostatcheck“ will zum Energiesparen aufrufen und erklärt Bürgern, wie die Regler an den Heizungen eigentlich funktionieren.

Wichtig ist laut Jochen Entsberger vor allem zu begreifen, dass die üblichen Thermostate an Heizungen (wie rechts und links im Bild zu sehen) nicht die Temperatur des Heizkörpers steuern, sondern versuchen, die Raumtemperatur anzupassen. Stufe 3 bedeutet dabei eine Raumtemperatur von wohligen 20 Grad. Wer den Regler weiterdreht und hofft, dass es schneller muckelig in den eigenen vier Wänden wird, den muss der Experte enttäuschen: Zwar fließe mehr Wasser durch die Heizung, schneller geht’s aber nicht. „Viele Heizungen schaffen die Höchsttemperaturen überhaupt nicht, sie verbrauchen dann einfach nur mehr Energie.“ Um eben diese zu sparen, sollten Verbraucher deshalb bei der normalen Raumtemperatur bleiben, rät er. Wichtig sei außerdem, die Heizung nachts und wenn man aus dem Haus geht, runterzudrehen – aber nicht ganz auszuschalten.

Moderne Regler auf Uhrzeit stellen

Die optimale Nutzung bedeutet also viel „Herumdreherei“. Neuerdings gibt es dafür auch eine andere Lösung: Programmierbare Thermostate (Bild Mitte). Diese können auf bestimmte Uhrzeiten eingestellt und müssen so nicht mehr manuell bedient werden. Besonders praktisch, wenn man feste Zeiten hat, zu denen man im Haus ist.

Thermostate austauschen, das kann jeder selbst bei sich Zuhause, sagt der Energieberater. Mieter sollten einen solchen Wechsel allerdings vorher mit ihrem Vermieter absprechen. Susanne Flöter vom Mieterverein glaubt nicht, dass es mit dem „Hausherren“ Probleme geben könnte: „Heizkosten zu sparen bringt ja allen was.“ Wer aber sein Nutzungsverhalten anpasst, kann auch mit den üblichen Thermostaten eine Menge Heizkosten sparen, weiß Jochen Entsberger: „Programmierbare Thermostate machen es nur einfacher.“ Sparen gehe aber auch einfach: durch den richtigen „Dreh“.