Witten . Die Mieter eines Mehrfamilienhauses in Heven befürchten eine fehlerhafte Asbestentsorgung. Vonovia und EN-Kreis verneinen die Vorwürfe.

Zunächst ärgerten sich die Mieter nur über Dreck im Hausflur, der aus Sanierungsarbeiten der Wohnung im Obergeschoss stammte. Als sie die Aufschrift „Asbest-Entsorgung“ auf dem Fahrzeug der zuständigen Baufirma gelesen haben, beschlich sie obendrein ein mulmiges Gefühl.

Könnten die gesundheitsschädigenden Asbestfasern im Haus verteilt worden sein? Die Wohnungen im Mehrfamilienhaus in der Straße Heidnocken in Heven werden von der Vonovia verwaltet. Dort wird die Wohnung im Obergeschoss saniert. Dass dort auch Asbestplatten entfernt würden, darüber hatte man sie vorher nicht informiert, sagt Hausbewohnerin Alexandra Eickemeyer. Auf einmal trugen die Bauarbeiter Asbestsäcke durch den Hausflur – und mit sich Dreck und Staub.

Bei Schleifarbeiten sei es zudem zu Staubentwicklung im Lüftungsschacht gekommen. „Plötzlich hatten wir einen beißenden Gestank im Bad“, sagt Eickemeyer. Die Mutter zweier Kinder befürchtet, dass die Baufirma unsauber gearbeitet hat. Nur auf mehrfaches Drängen wurde der Hausflur gereinigt, zudem habe es nur dürftige Informationen vom Objektbetreuer der Vonovia gegeben. Die Sorge geht um, dass etwas verheimlicht wird.

Laut Kreissprecher keine Fehler der Baumfirma

Auf WAZ-Anfrage sagte Vonovia-Sprecherin Nina Henckel, dass man eine zertifizierte Firma beauftragt habe, die die Asbestarbeiten nach höchsten Sicherheitsstandards durchgeführt habe. Der giftige Kleber würde dabei unmittelbar abgesaugt. Über die Sanierung in einer Leerwohnung großflächig zu informieren, sei nicht üblich. Man habe die Mieter jedoch auf Nachfrage gezielt informiert. Eine Mitarbeiterin vom EN-Kreis machte sich vor Ort ein Bild. Nach Angaben eines Kreissprechers gebe es keine Anhaltspunkte für Fehler der Baufirma.

Laut Eickemeyer würde es rund 500 Euro kosten, selbst eine Probe des Staubs auf Asbestfasern überprüfen zu lassen. Zu viel für die vierköpfige Familie. Die Vonovia sicherte nun zu, dass der Hausflur regelmäßig gereinigt werden soll. Zudem wolle man mit den Bewohnern in den Dialog treten. „Wir wollen den Mietern ihre Bedenken nehmen“, so Unternehmenssprecherin Henckel.