Witten. Immer wieder werden Wittener Denkmäler beschädigt. Besonders oft trifft es die Burgruine Hardenstein. Dort plant man nun eine Videoüberwachung.

  • Vor allem abseits im Grünen liegende Wittener Denkmäler werden beschädigt
  • An der Burgruine Hardenstein plant man nun eine Videoüberwachung
  • Auch Zäune halfen, etwa an den Zechen Nachtigall und Theresia

Viele Wittener Denkmäler liegen idyllisch im Grünen – schön für Picknicks oder Spaziergänge, aber auch so schön abseits, dass dort immer wieder Verbotenes geschieht. Immer wieder ärgern sich etwa die Burgfreunde Hardenstein über Vandalismus. Gleichzeitig fühlen sie sich alleingelassen im Kampf gegen die bösen Buben.

Aktuell beschädigten Unbekannte wie berichtet das historische Mauerwerk der Burgruine, indem sie dort ein Lagerfeuer entzündeten. Nun plant der Verein eine Videoüberwachung der Burg. Ob das hilft?

Wittens Denkmalpfleger Florian Schrader klingt resigniert. Denn Vandalismus komme immer wieder vor,. Das beginne mit Schmierereien (wie kürzlich am Mahnmal im Lutherpark) und ende mit heftigen Aktionen wie der gestohlenen Kupferplatte von einem Gedenkstein für Sozialdemokraten auf dem Hohenstein oder der Brandstiftung am Schleusenwärterhäuschen im vergangenen Jahr..

Zechen sind nun eingezäunt

Der Kampf gegen die Zerstörungswut ist offenbar ein Kampf gegen Windmühlen. „Als die Fassade des Hauptbahnhofes gerade frisch saniert war, wurde kurz darauf die Gebäuderückseite erneut beschmiert“, sagt Schrader ernüchtert. Ebenso erging es dem Kiosk am Ossietzky-Platz. „Wenn auf dem Berger-Denkmal ein Schweinwerfer zerstört oder eine Sandsteinplatte losgetreten wird, dann repariert die Stadt das halt wieder.“ Gute Erfahrungen hat er mit der Einzäunung von historischen Gebäuden gemacht. „Die Zeche Nachtigall oder die Zeche Theresia sind in einem tollen Zustand. Das hat auch etwas mit dem Zaun drumherum zu tun.“

Stadt bis 2030 Pächter der Burgruine

Eigentümer der Burgruine Hardenstein ist Friedrich Oberste-Frielinghaus, dem auch das Bethaus der Bergleute im Muttental gehört.

Pächter der Ruine ist bis 2030 die Stadt Witten. Der Verein Burgfreunde Hardenstein kümmert sich seit 1974 um die damals verwilderte Anlage. 90 Mitglieder zählt die Gruppe, die neben Forschungsarbeit auch Grünpflege und Aufräumen übernimmt.

Einzäunen? Das ist für Hans Dieter Radke, Vorsitzender der Burgfreunde Hardenstein, nicht vorstellbar. „Die Burgruine soll eine frei zugängliche Anlage bleiben.“ Erst im Juni wurden die acht Strahler zerstört, die den einstigen Adelssitz nachts in stimmungsvolles Licht setzen. Ein Sponsor zahlte neue Lichter für 4000 Euro. Am Samstag entdeckte Radke dann die Reste eines Lagerfeuers im Hauptflur der Burgruine.

Bierdosen, Müll und die Asche räumte der Ehrenamtliche weg. Seine Wut aber erlischt nicht – auf die Feuerteufel, allerdings auch die Ordnungsbehörden. Zwar erstattete Radke Anzeige. Aber was nütze das? „Die gleichen betretenden Blicke, das Schweigen, die Entschuldigungen habe ich schon vor Jahren gehört.“ Die Vereinsmitglieder räumen auf, reparieren – und fühlen sich im Stich gelassen.

Radke und sein Verein wollen nun in Abstimmung mit der Denkmalbehörde Kameras installieren. Sponsoren werden gesucht. Radke: „In letzter Zeit haben uns zu viele böse Buben besucht.“