Witten/Bochum. Es sind noch keine offiziellen Fusionsgespräche. Die Sparkassen Witten und Bochum prüfen erst mal, ob ein Zusammenschluss überhaupt infrage käme.

  • Sparkasse Witten und Bochum loten Möglichkeiten einer Fusion aus
  • Mitte Januar entscheiden Verwaltungsräte, ob Verhandlungen beginnen
  • Beide Häuser sind gesund, wollen aber rechtzeitig auf schwierigeren Markt reagieren

Die Sparkasse Witten und Bochum haben am Montag offiziell die Aufnahme von Gesprächen über eine mögliche Fusion bestätigt.

Zunächst wird ausgelotet, ob ein Zusammenschluss überhaupt Sinn macht. „Sondierungsgespräche“ nennt sich das. Es wird geprüft, vorgefühlt, untersucht. Dafür wird wie berichtet eine Beratungsfirma eingeschaltet. Beide Partner bringen reichlich Geld mit.

Witten hat eine Bilanzsumme von jährlich zwei Milliarden, das größere Bochum von 6,4. Witten hat noch 13 Filialen inklusive Hauptstelle und 420 Mitarbeiter, Bochum 45 Zweigstellen und 1200 Angestellte. Jahresüberschüsse: Witten gut eine Million Euro, Bochum fast 17.

Beide Häuser sind gesund. Damit es auf dem schwieriger werdenden Finanzmarkt auch so bleibt, wird nun eine Ehe geprüft. Gerade die regionalen Kreditinstitute stehen vor besonderen Herausforderungen, heißt es.

Niedrigzinsen machen Instituten zu schaffen

Niedrigzinsen, der zunehmende Wettbewerb um Firmen- und Privatkunden, „Anforderungen an die technische Infrastruktur“ wie EDV, Digitalisierung (etwa Online-Banking) und demografischer Wandel (weniger junge Kunden) machen den Instituten das Leben nicht leichter. Hinzu kommen „aufsichtsrechtliche“ Anforderungen. Die Banken müssen zudem hohe Rücklagen bilden, ein Grund, warum Wittens Sparkasse eine Gewinnausschüttung zugunsten der Stadt verweigert.

Die Ergebnisse der jetzt gestarteten Gespräche sollen den Verwaltungsräten bis Mitte Januar 2017 vorliegen. Sollten sie sich für ein Zusammengehen aussprechen, würden sich dann konkrete Verhandlungen anschließen. Beide Vorstandsvorsitzenden, Ulrich Heinemann (Witten) und Volker Goldmann (Bochum), beteuern: „In erster Linie sollen die Kunden und Mitarbeiter sowie Bürger und Unternehmen der Region von einer möglichen Fusion profitieren.“