Beim Tag des offenen Denkmals am Sonntag öffnet das Wärterhaus am Helenenturm. Weitere Objekte sind das Rathaus oder die Burgruine Hardenstein.

  • Acht der über 310 Denkmäler Wittens öffnen am Sonntag, 11. September
  • Wärterhaus am Helenenturm ist erstmals öffentlich zugängig
  • An der Burgruine Hardenstein findet ein Mittelaltermarkt statt

Denkmäler vermitteln Geschichte, zeigen, wie Menschen früherer Generationen arbeiteten, lebten. Sonntag, am bundesweiten Tag des offenen Denkmals, haben Wittener Gelegenheit, acht der über 310 Denkmäler der Stadt durch fachkundige Führungen und Vorträge besser kennenzulernen. Für die Öffentlichkeit zum ersten Mal zugänglich ist das ehemalige Wärterhaus am Helenenturm.

Florian Schrader, städtischer Denkmalschützer, und Reiner Krause vom Planungsamt

Der Helenenturm.
Der Helenenturm. © Funke Foto Services

haben den Denkmal-Tag in Witten organisiert, der in diesem Jahr unter dem Motto „Gemeinsam Denkmale erhalten“ steht. Reiner Krause erinnert sich noch daran, dass er als Kind zehn Pfennig zahlen musste, um den rund 30 Meter hohen Helenenturm besteigen zu können, der einen fantastischen Ausblick auf die Stadt gewährt. Das ehemalige Wärterhaus des Turms (Helenenbergweg 22) steht heute leer. Der letzte Mieter ist vor einigen Monaten verstorben. Das Erscheinungsbild des Hauses, an dem frühere Bewohner Ziegen, Hühner und Schweine hielten, stamme von 1905, erklärt Denkmalschützer Schrader. „Der Helenenturm wurde 1858 errichtet. Schon in den 1860er Jahren gab es daneben ein Wärterhäuschen, das mehrmals erweitert wurde.“

Einmal auf den Rathausturm

Der Turm wurde aus heimischem Ruhrsandstein im Auftrag des Geheimen Justizrates Eduard Strohn zur Erinnerung an dessen verstorbene Frau Helene errichtet. Diese stammte aus der Unternehmerfamilie Lohmann, die einst im Haus Witten eine Stahlfabrik betrieb. „Seit 1909 gehört der Turm der Stadt“, so Schrader. Am Sonntag kann man das Wärterhaus von 11 bis 17 Uhr und den Helenenturm von 13 bis 18 Uhr bei Führungen entdecken.

Auch ein Gang ins Rathaus lohnt sich, das zwischen 1922 und 1926 errichtet wurde, und derzeit von Grund auf saniert wird. Im Gebäude sind verschiedene Traditionen des Rathaus- und Schlossbaus miteinander verschmolzen. 1951 wurde der Ostflügel des Rathauses entlang der Hauptstraße erweitert. Informationen zur derzeitigen Sanierung erhält man am Sonntag bei Führungen ab 11 Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr. Wer möchte, kann auch nur mit Reiner Krause den Rathausturm erklimmen.

Auf einen mittelalterlichen Markt kann man sich an der Burgruine Hardenstein freuen.

Die Burgruine Hardenstein
Die Burgruine Hardenstein © Funke Foto Services

Von 10 bis 18 Uhr gibt es dort unter anderem mittelalterliches Handwerk zu sehen, wie etwa das Korbflechten oder Steinmetzarbeiten. Wie man im Mittelalter Burgen baute, wird in Vorträgen erläutert. Die Burgruine Hardenstein war einst eine stolze Wasserburg und wurde zwischen 1347 und 1354 aus Ruhrsandstein erbaut. Sie gehörte der Familie von Hardenberg, ein Hochadelsgeschlecht aus dem Bergischen Land.

Natürlich wird sich am Tag des offenen Denkmals auch das Muttental präsentieren. Auf der Zeche Nachtigall, die von 10 bis 18 Uhr geöffnet ist, wird es Themenführungen geben: Einmal zur gerade eröffneten Fotoausstellung „Dampfzeit – Als die Loks noch rauchten“ (ab 11 Uhr), außerdem zum Thema „Kohlenschiffe auf der Ruhr“ (ab 14.30 Uhr). Die Zeche wurde erstmals 1728 urkundlich als Stollenzeche erwähnt. 1892 wurde sie stillgelegt und die Anlage zur Ziegelei Dünkelberg umgebaut.

Das ehemalige Bethaus der Bergleute ist am Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Hier geht es um das Thema „Stein, Holz und Eisen“. Mitmachen ausdrücklich erwünscht! Im Bethaus von 1830 versammelten sich einst die Bergleute zahlreicher Stollenbetriebe im Muttental vor Schichtbeginn. Es diente zur Andacht und zur Aufbewahrung der Arbeitsgeräte.

Wer sich für Bergbau-Technik interessiert, sollte der Zeche Herberholz einen Besuch abstatten (Muttentalstraße 32). 1855/56 entstand mitten im Muttental die Zechengewerkschaft Herberholz. Die Zeche wurde nach dem Obersteiger Herberholz benannt. Zwischen 11 und 18 Uhr laufen hier Aktionen und Vorträge zur Bergbau-Technik.

Einen Grill, Kaffee und Kuchen sowie offenes Singen erwarten Besucher von 11 bis 18 Uhr am Steigerhaus nebenan (Muttentalstraße 30). Das eingeschossige Fachwerkhaus, das Ende des 18. Jahrhunderts gebaut wurde, gehörte im 19. Jahrhundert einem Steiger namens Best. Seit 1979 wird das Gebäude vom Sauerländischen Gebirgsverein als Wanderheim genutzt.

Informationen:

Das ganze Programm des Tages des offenen Denkmals in Witten findet man unter: www.witten.de. Unter dem Stichwort Denkmäler gibt es auch weitere Informationen zu Denkmälern in der Stadt sowie die Wittener Denkmalliste.

Die Veranstaltungen in ganz Deutschland zum Tag hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz zusammengestellt: www.tag-des-offenen-denkmals.de.