Witten/Bochum. . Carolin Kebekus nimmt beim Zeltfestival kein Blatt vor den Mund. Im wilden Ritt zielt sie wechselweise aufs Kleinhirn und unter die Gürtellinie.
- Carolin Kebekus nimmt in ihrem Programm „Alphapussy“ kein Blatt vor den Mund
- Im wilden Ritt zielt sie wechselweise auf das Kleinhirn und unter die Gürtellinie
- 5000 Fans im ausverkauften Zelt feiern sie dafür
Sie ist laut, frech, nimmt kein Blatt vor den Mund, sondern lieber ein Bier in die Hand. Sie ist die „Alphapussy“. Und die ließ Carolin Kebekus auch bei ihrer ersten von zwei Shows (die zweite am 3. September ist ebenfalls ausverkauft) beim Zeltfestival raushängen. Dabei pendelte sie zwischen Gesellschaftskritik und Pups-Geschichten.
Der „riesige Campingurlaub“ war für die 36-Jährige der erste Auftritt seit drei Monaten. „Ich hab’ Bock“, verkündete sie entsprechend gut gelaunt. Hauptsache, sie bekommt ihr „Wegbier“. „Ihr versteht mich, in München haben die Wegbier nicht kapiert“, erzählt sie. „Ist doch einfach: Ein Bier, für den Weg.“ Dass man das auf der Straße trinkt, habe die Bayern irritiert. „So wie ein Penner? Ja, wie ein Penner. Das ist hier unsere Kultur“, lacht Kebekus. Und das Zeltfestival-Publikum? Das applaudiert und lacht mit – es versteht.
Anbaggern im Zombiekeller
Nahtlos schafft Carolin Kebekus den Sprung vom Bier zu den sexuellen Übergriffen an Silvester und „einem der mittelalterlichsten Sexualstrafrechte“, das Deutschland noch bis Juli gehabt habe. Erst jetzt heiße Nein wirklich Nein. „Sogar wenn es eine Frau sagt. Vorher war ein Nein ja ein ‘naja, vielleicht irgendwie doch’.“
Und schon springt die Kebekus zurück zum Bier und Verdauungsproblemen. „Frauen pupsen ja nicht. Aber ich furze für alle Frauen der Welt mit“, verkündet sie. Erzählt dann von wilden Partys in der Jugend, Eiern in der Mikrowelle und „Kotze im Fliegengitter“ – und von ihrer Mutter, der Tupperbegeisterten. Die 36-Jährige regt sich darüber auf, wie man mit der eigenen Mutter in die Disko gehen könne: „Stellt euch vor, da baggern Typen eure Mutter an im . . .“ Das Publikum hilft: „. . . im Bochumer Zombiekeller.“
Erklärvideos zum Kühlschrank-Öffnen
Und weiter geht es über Youtube-Videos von Affen, die mit Kot werfen und Erklärvideos zum Kühlschrank-Öffnen bis zum Shitstorm wegen einer Wanne voll Filmmett und Ernährungsgewohnheiten der „Skinny Bitches“. Statt grünem Smoothie bevorzugt die Kebekus „Hopfen-Smoothie“, womit wir wieder beim Wegbier wären, und einem Butterbrot mit Leberwurst – „das Grundrecht jedes Menschen“.
Carolin Kebekus ist die Alphapussy
„Jetzt kommt wieder der Feministenscheiß“, warnt sie und spricht vom Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen. „Seid nicht schüchtern und süß. Seid die Alphapussy“, fordert sie die Frauen auf. Bevor es fließend übergeht zu Geschichten über Penisfotos, die sie geschickt bekäme. „Es gibt einfach keinen guten Filter für Pimmel-Selfies“, stellt die Kebekus abschließend fest.
Was für ein wilder Ritt. Eine Zwei-Stunden-Show, die genauso unter die Gürtellinie zielt, wie sie sich im Hinterkopf verankert. Kebekus kann alles. Sie ist die „Alphapussy“.