Witten. . Die Internet-Konkurrenz war für den Betten- und Wäschehandel zu groß. Es folgt „eine Kette mit ähnlichem Sortiment“.

  • Wäsche- und Bettenhandel ist seit 1934 in Witten ansässig
  • Internet-Handel erschwert das Überleben
  • Mitarbeiter können beim Nachfolger – einer Kette – weiterarbeiten

Nach 82 Jahren an der Bahnhofstraße schließt das Bettenfachgeschäft Hugo Wülbern für immer. Bis zum Jahresende soll der bereits begonnene Räumungsverkauf dauern.

Philip Teller (49), Enkel des Firmengründers Hugo Wülbern, hat sich „die Entscheidung nicht leicht gemacht. Das ist sehr, sehr schade“. Es gebe viele Gründe für das Aus des 1934 eröffneten Ladens. Vor allem sei es „das absolut veränderte Kaufverhalten der Leute“. Man biete ein großes Sortiment an und einen guten Service mit etlichen Mitarbeitern. Teller: „Aber das ist nicht mehr zeitgemäß. Das Internet hat den noch größeren Markt.“ Er klagt über Kunden, die sich beraten ließen und dann doch günstiger im Internet bestellten. Die Zahl der Käufer nehme sowieso ab. „Irgendwann rechnet sich das nicht mehr.“

Den Mitarbeitern hat der Einzelhändler gekündigt. Gleichzeitig bekämen alle die Chance, beim Nachfolger weiterzumachen. Gerade deshalb sei ein Textil-Fachgeschäft mit ähnlichem Sortiment ausgesucht worden, die Filiale einer bekannten Kette. Teller, der gleichzeitig Hauseigentümer ist, will sich künftig auf sein zweites, weiterhin bestehendes Geschäft „Maxim-Shoes“ an der Ruhrstraße konzentrieren.

Karl-Heinz Hoeper, Vorsitzender der Standortgemeinschaft Mitte, bedauert das Wülbern-Aus sehr. Ihm fällt auf, dass es dennoch weiterhin viele inhabergeführte Geschäfte gebe. „Oft sind es Neugründungen von mutigen einzelnen Frauen.“ Ihm fallen mehrere kleine Läden in der Heilen- oder Breddestraße ein. Die großen Fachgeschäfte aber sterben aus – man denke an die Modehäuser Boecker und Detaille, Spielwaren Langelittig oder Porzellan Schemmann. „Das ist wahrlich Wandel im Handel.“ Das merke er auch in der Standortgemeinschaft: „Zu den Filialisten haben wir praktisch keinen Kontakt, von der Mayerschen, Kaufhof und dem Management der Stadtgalerie einmal abgesehen.“