Witten. . Die Kontakte zwischen der heutigen Trinitatis-Gemeinde und der evangelischen Gemeinde in Tczew bestehen 25 Jahre. Wittener fahren zum Jubiläum nach Polen.
Die Kirchenpartnerschaft zwischen der heutigen Wittener Trinitatis-Gemeinde und der Parafia Ewangelicko-Augsburska im polnischen Tczew besteht seit 25 Jahren. Grund genug für eine kleine Delegation ins polnische Tczew zu reisen, in der Nähe von Danzig (heute Gdańsk) gelegen, um dieses Jubiläum gemeinsam zu feiern. Und so die Idee der Partnerschaft erneut zu beleben.
Als die offizielle Städtepartnerschaft zwischen der Ruhrstadt und dem ehemaligen Dirschau 1990 besiegelt war, knüpften auch die Kirchenvertreter erste Kontakte. Kaplica Tadeusz Abt von der Parafia Ewangelicko-Augsburska wandte sich schriftlich an Georg Liedtke, der lange Jahre den Dirschauer Heimatverein betreute.
Ganz schnell waren das Presbyterium der Wittener Christusgemeinde und Superintendent Ernst Vosswinkel mit im Boot. Im Januar 1991 stimmten alle der Anfrage nach einer Kirchenpartnerschaft zu. In dem zurückliegenden Vierteljahrhundert wurden die Kontakte durch private Initiativen gepflegt. Einer der Aktiven ist Reinhard Alter. Der 76-Jährige ist quasi ein Mann der ersten Stunde und hat die polnische Gemeinde Parafia Ewangelicko Augsburska mehrfach besucht.
Die evangelische Gemeinde in Polen zählt 23 Seelen
Im katholischen Polen ist die evangelische Partnergemeinde eine sehr, sehr kleine Gemeinschaft. Sie zählt heute 23 Seelen. Ihr Pfarrer ist Martin Rayss, ihr Domizil eine ehemalige Friedhofskapelle. Gemeinsame Gruppenfahrten haben die Kontakte zwischen den Gemeinden über all die Jahre lebendig gehalten. In Kollekten sammelten die Wittener Geld für die Sanierung der kleinen Kirche, knüpften wichtige politische Kontakte für die Rückgabe des verstaatlichten Pfarrhauses am Hallera Platz in Tzcew. Und später dann auch für die Restaurierung der bekannten Jahreszeiten-Figuren am besagten Pfarrhaus. Diese sind jetzt im Weichselmuseum in Tzcew zu sehen.
Achtköpfige Wittener Delegation fliegt nach Polen
Zum kleinen Festakt fährt eine achtköpfige Delegation der Trinitatis-Gemeinde nach Polen. Die Flugtickets für das zweite Wochenende im September sind bereits gebucht. Im Mittelpunkt steht ein gemeinsamer Festgottesdienst mit vielen offiziellen Vertretern. Der Wittener Pfarrer Christian Uhlstein wird die Predigt halten – auf Deutsch. Vor Ort wird ein Dolmetscher sie dann ins Polnische übersetzen.
Als Thema hat Uhlstein die Bibelworte von Paulus an den jungen Timotheus ausgewählt, die er passend für so eine kleine Gemeinschaft in der Diaspora findet: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ Beim privat finanzierten Jubiläumsbesuch soll auch die Zukunft der kleinen Kirchenpartnerschaft erörtert werden – auf Augenhöhe.