Witten. . Wie man Erste Hilfe leistet oder ein Feuer ohne Streichholz anzündet – das lernten die Kinder beim DRK-Heldencamp. Auch tierische Gäste gab’s dort.

Mit dem Irrglauben, zum Helden müsse man geboren sein, räumten die Wittener Rotkreuzler am Wochenende kräftig auf – beim „Helden-Trainingscamp“ im Rahmen der Ferienspiele auf dem Gelände des Kanu-Clubs Witten.

Die Veranstaltung fand bereits zum vierten Mal statt, diesmal mit mehr als 100 Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren – so viele waren es noch nie. Auch die Zahl der Betreuer konnte sich sehen lassen: 25 Jugendrotkreuzler und 50 Helfer begleiteten das dreitägige Camp, bei dem spielerische Aufgaben rund ums Thema Held auf dem Programm standen; übernachtet wurde heldenhaft mit Isomatten auf Feldbetten.

Zum Auftakt am Freitag wurden die Kinder in gemischte Gruppen eingeteilt, wurden die Camp-Regeln erklärt, wurde gemeinsam am Lagefeuer gesessen. Sechs Heldentaten gab es am Samstag zu bewältigen mit Übungen zu den Themen Erste Hilfe, Umwelt, Ökosystem, Überleben, Orientieren und Rettung. Für Letzteres war sogar ein Teil einer befreundeten Rotkreuz-Hundestaffel samt Vierbeinern aus Heidenheim angereist.

Umgang mit Karte und Kompass

„Während in der Schule viele Sachen theoretisch vermittelt werden, ist unser Anliegen, den Kindern das Wissen handlungsorientiert in der Natur nahezubringen“, so Tanja Knopp, Kreisrotkreuzleiterin Witten. Beim Thema Orientierung wurde der Umgang mit Karte und Kompass vermittelt, zwei Gegenstände, die den meisten Kindern völlig fremd waren, und so kam bei den jungen Helden in spe mehrfach die Frage auf, ob man der Einfachheit halber nicht ein Navi verwenden könne.

Doch nach und nach klappte die Orientierung bei allen Teilnehmern, schließlich galt es vor allem eines zu beherzigen, wie die zehnjährige Olivia wusste: „Wir mussten einfach immer nur nach Norden gehen.“ Der Renner für Olivia, die nach eigenen Angaben am Helden-Trainigscamp teilgenommen hat, weil sie gerne campt und gerne Menschen rettet, war allerdings etwas ganz anderes: „Feuermachen, da hatte man einen Stein, den musste man ganz schön oft reiben“, so die Nachwuchs-Heldin.

Nachtwanderung zur Ruine Hardenstein

Zu den professionellen Heldinnen zählt Joleen (12), die bisher bei jedem Trainingscamp dabei war. „Es hat immer Spaß gemacht, daher komme ich auch immer wieder“, sagte sie.

All das Gelernte wurde bei einer spannenden Nachtwanderung rund um die Ruine Hardenstein umgesetzt, an die im Anschluss auch dieser Tag am Lagerfeuer ausklang.

Wasserspiele gab es am Sonntag im Annener Freibad. Und die standen nicht nur unter pädagogischen, sondern auch unter praktischen Aspekten, wie DRK-Pressesprecher Christian Schuh erklärte: „Drei Tage im Heldencamp hinterlassen natürlich ihre Spuren. Im Freibad können die Kinder abschließend duschen, und es ist gut, den Eltern am Nachmittag wieder saubere Kinder übergeben zu können.“