Dortmunds Zoodirektor hält den Vorschlag der Wittener Grünen, Tierpatenschaften für den Streichelzoo anzubieten, für eine gute Idee. „Wir haben jährlich in Dortmund rund 600 Tierpaten“, sagt Dr. Frank Brandstätter. Der betont, dass sich ein Engagement für den Wittener Streichelzoo lohne. „Ich kenne ihn persönlich. Die Stadt Witten sollte sich glücklich schätzen, dass sie für rund 80 000 Euro im Jahr so ein attraktives Ausflugsziel hat.“

Tierpatenschaften könnten einen Beitrag zum Unterhalt der Einrichtung leisten. „Natürlich lässt sich aber damit nicht der ganze Streichelzoo finanzieren.“ In Dortmund, so Brandstätter, würden die Patenschaften immer für ein Jahr vergeben. „30 Prozent der Leute verlängern das danach.“

Je nach Tierart seien die Patenschaften unterschiedlich teuer. „Das geht bei uns mit 25 Euro los – etwa für Fische, Kröten oder Spinnen. Das endet bei 500 Euro für Giraffen, Raubkatzen oder Menschenaffen.“ Auch Witten solle sich eine Preisstaffelung überlegen, rät der Zoologe. „Eine Patenschaft für ein Hängebauchschwein etwa kann 150 Euro kosten.“

Ein weiterer Tipp: „Wenn man sich in Witten für Tierpatenschaften entscheidet, sollte man dies mit einer Startveranstaltung bekannt machen.“ Für die Paten sei es wichtig, dass „ihre Namen im Zoo auf einem Schild stehen“. Unternehmen müssten die Gelegenheit haben, während ihrer Patenschaft mit einem Firmenlogo am Gehege für sich zu werben. „Außerdem sollte eine Patenschaft für ein Tier mehrmals vergeben werden. Eine Ausnahme kann man machen, wenn etwa eine Firma eine Exklusivpatenschaft übernehmen möchte. Dann muss das Unternehmen dafür aber auch mehr bezahlen.“ Geldgebern sollte man Spenden-Bescheinigungen ausstellen. „Das tun wir auch.“

Verschenkt würden Tierpatenschaften auch gerne zu Hochzeiten und Geburtstagen. „Und als kleine Bösartigkeit. Wenn etwa eine Dame für ihren Ex den Pfau aussucht“, erzählt Brandstätter schmunzelnd.

Ein Eintrittsgeld für einen Zoo zu nehmen, den man bislang kostenlos besuchen konnte, davon rät er ab. „Denn es gibt viele kleine Streichelzoos, die kostenlos sind.“ Ein plötzliches Eintrittsgeld könnte Gäste abschrecken. „Aber man kann ein Sparschwein aufstellen. Hier können die etwas reinwerfen, denen der Zoobesuch gefallen hat.“