Witten. . Ein 33-jähriger Wittener wurde u.a. wegen Besitz und Erwerb von Zehntausenden Kinderpornos zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

Amtsrichterin Dr. Barbara Monstadt sprach von unglaublichen Mengen, der Inhalt sei „grauenhaft“: Ein Wittener hatte in kurzer Zeit Anfang 2015 fast 200 000 kinder- und jugendpornografische Fotos und Videos aus dem Internet heruntergeladen und teilweise per Skype weitergegeben. Er wurde wegen Verbreitung, Erwerb und Besitz eben dieses Materials zu einem Jahr und sechs Monaten auf Bewährung verurteilt.

Der Staatsanwalt tat sich sichtlich schwer, die perversen Einzelheiten über eine halbe Stunde lang vorzutragen. Selbst die erfahrene Richterin kämpfte mit den Emotionen: „Zwischendurch hatte ich Anwandlungen, mit den Tränen zu kämpfen“, sagte Monstadt. In den Filmen sind schwere Vergewaltigungen von Mädchen und jugendlichen Frauen zu sehen – teilweise geradezu gefoltert mit Schlägen und Peitschen. Das jüngste Kind: gerade einmal zwei.

„Kinder sind für das ganze Leben geschändet“

Auf einem Video ist zu sehen, wie es sich windet und schreit, heißt es in der ausführlichen Anklage. Sie fällt auch deshalb in diesen Fällen so detailliert aus, um den Angeklagten vor Augen zu führen, was sie sich da anschauten. Und was sie den Opfern antun.

„Die Kinder sind das ganze Leben geschändet, manche überleben es nicht“, sagte die Richterin in Richtung des 33-Jährigen. Ohne sein Geständnis und seine selbst eingeleitete Therapie hätte er wohl in Haft gemusst, betonte Barbara Monstadt.

Pädophilie festgestellt

Dass ausgerechnet er Videos von jugendlichen Frauen und Mädchen herunterlud, sorgte für Verwunderung: Der Mann lebt seit zehn Jahren mit seinem Lebenspartner zusammen. Er fühle sich aber auch Frauen hingezogen. Bei ihm wurde Pädophilie festgestellt. „Als ich die Anklage bekam, hat mir das die Augen geöffnet“, so der Wittener, dessen Reue ihm die Richterin nicht abnahm. Alles habe mit einem Bild angefangen. „Es wurde zur Sucht.“

Sein Lebensgefährte (32) stand auch wegen eines jugendpornografischen Videos vor Gericht. Dies sei aber schon vor Jahren heruntergeladen worden. Das Verfahren gegen ihn wurde gegen eine Geldauflage von 1800 Euro eingestellt. Von den Taten seines Freundes habe er nichts gewusst.