Witten. . Der Wittener WBG-Chef Siegmut Brömmelsiek nimmt Stellung zum Artikel „Teststrecke scheiterte auf alter Deponie“.
Der Wittener WBG-Chef Siegmut Brömmelsiek nimmt Stellung zum Artikel „Teststrecke scheiterte auf alter Deponie“.
Die Aussage von Herrn Hetschold, dass durch eine Deponieerhöhung lediglich ein Hektar verloren geht, ist falsch. Das gesamte Areal hat eine Fläche von circa 10,5 Hektar, davon sind derzeit circa 9,5 Hektar nutzbar. Da man nicht senkrecht auffüllen kann, muss mindestens ein Böschungswinkel von 15 Grad eingehalten werden.
Man kann sich das als eine abgeschnittene Pyramide vorstellen. Somit verbleiben circa 6,5 Hektar nutzbare Fläche. Der Stoffkatalog des aufzufüllenden Deponiematerials ist nach LAGA Z 1/ 2 klassifiziert.
Es handelt sich hier also nicht um guten Boden, sondern um Deponiematerial für dessen Endlagerung vom Anlieferer viel Geld gezahlt wird. Aktuell werden solche Stoffe mit 10 bis 15 Euro pro Tonne gehandelt. Das Auffüllen verbessert nicht die Standsicherheit. Im nördlichen Teil der Fläche (ehem. Parkplatz- und Testfläche) findet man festen Boden erst in einer Tiefe von zwölf Metern. Alles was darüber nach dem Krieg verklappt wurde, sollte nie wieder angefasst werden . Eine von Herrn Hetschold angeführte Pfahlgründung würde demnach erst bei einer Tiefe von 15 Metern festen Boden erreichen.
30 bis 40 Sattelzüge täglich
Die Bedenken der Bürgermeisterin sind schlüssig, da alle 1000 Tonnen eine Probe gezogen werden muss. Das heißt, fast täglich müssen Proben gezogen werden. Wird nach Plan angeliefert, müssen wir mit circa 600 Werktagen rechnen, an denen mindestens 30 bis 40 Sattelzüge anliefern. Findet man irgendwann irgendwo Stoffe, die nicht der Stoffliste entsprechen, muss alles gestoppt werden und das Verfüllen verschiebt sich immer weiter nach hinten.
Eine Gewerbeflächenentwicklung aus dem Ist – Zustand ermöglicht, falls überhaupt erforderlich, eine punktuell notwendige Auffüllung ohne große Belastung der Ortsteile Rüdinghausen und Annen. Die Baustellenrampe (Zufahrt über Fredi-Ostermann-Straße) generiert sich kostendeckend über eine Vermarktung der künftigen Gewerbeflächen.
Eine notwendige Anbindung des WITG (Wittener Technologie und Gewerbepark ) ist zwingend erforderlich. Ohne eine einvernehmliche Einigung mit dem WITG-Betreiber Frank Scheve ist eine umfassende Erschließung und optimale Nutzung der Gewerbefläche nicht realisierbar.