Witten. . Die Inhaberin des „Buntspecht“ kehrt ganz in ihren Beruf als Krankenschwester zurück. Sie sucht verzweifelt einen Nachfolger für den Laden.

Viel Herzblut und Leidenschaft stecken in dem kleinen Spielzeugladen „Buntspecht“ an der Ruhrstraße. Dennoch sucht seine Besitzerin händeringend nach einem Nachfolger. Denn auch wenn es ihre Passion war – ab Ende August ist für Anke Otminghaus Schluss. Es geht einfach nicht mehr.

Vier Jahre lang stand die gelernte Krankenschwester in dem kleinen Laden, verkaufte Waldorfpuppen, Holzspielzeug, Bücher und andere Dinge, die Kinderaugen zum Leuchten bringen. Ihren Beruf als Krankenschwester auf einer Krebsstation gab sie dennoch nie auf, denn auch daran hängt ihr Herz.

Nachts kümmert sie sich um Kranke

In Nachtschichten kümmerte sie sich also um schwerkranke Menschen, am Tag verkaufte sie Kinderspielzeug. „Das ist kräftezehrend, und jetzt musste ich einfach eine Entscheidung treffen.“ Den entscheidenden Anstoß, eine ihrer beiden Berufungen aufzugeben, lieferte vielleicht auch die bevorstehende Geburt ihres ersten Enkels. Wieder mehr Zeit haben, vor allem für die Familie. „Darauf will ich jetzt meinen Fokus legen.“

Wenn der Buntspecht weiter bestehen bleiben würde, darüber würde sich nicht nur Anke Otminghaus freuen. Auch Vorbesitzerin Gabi Theurer beteiligt sich an der Suche nach einem Nachfolger. „Am Anfang stehen wir den neuen Besitzern auch gerne mit Tipps und Ratschlägen zur Seite“, so Theurer. Denn die ehemalige Inhaberin, die das Geschäft aufbaute und elf Jahre lang führte, weiß, wie schwierig es gerade am Anfang sein kann. „Die ersten Jahre, bis so etwas richtig läuft, sind anstrengend.“ Vor allem in heutigen Zeiten, in denen der Internethandel eine starke Konkurrenz darstelle.

Wittener „lieben den Laden“

Am Ende musste Theurer den Laden aber aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Ihr Herz hängt jedoch bis heute daran. Und gerade die Kundschaft des Buntspechts kaufe bewusst noch in den Geschäften vor Ort. Dennoch fand es auch Anke Otminghaus „nicht immer leicht“. Aber die Wittener „kennen und lieben das Geschäft“. Schon jetzt würden viele Kunden davon sprechen, wie traurig es wäre, wenn die Zeit des Buntspechts vorüber wäre.

Ideen, wie eine Fortführung der Geschäftsidee aussehen könnte, hat Otminghaus viele. „Vielleicht können sich mehrere Interessenten zusammentun.“ Dann bliebe auch die Arbeit und das Finanzielle nicht nur an einer Person hängen. Auch Gabi Theurer könnte sich gut vorstellen, dass eine Art Kooperative den Laden weiterführt.

Das Konzept muss nicht zwingend übernommen werden, auch wenn das beide Frauen sehr freuen würde. „Jeder darf und soll seine eigene Handschrift bei der Gestaltung einbringen“, so Anke Otminghaus. So könne man zum Beispiel noch einen Second-Hand-Bereich integrieren oder Bekleidung für Kinder anbieten. Gerade Lauflernschuhe seien immer gefragt. „Ich wollte auch gerne mal Kurse anbieten“, nur zeitlich hätte das ohne Hilfe nie geklappt. Die Hoffnung, einen Nachfolger zu finden, haben beide bis jetzt jedenfalls noch nicht aufgegeben.