Witten. . „Wisel“ ist ein lockerer Zusammenschluss für Menschen über 50. Mitstreiter trafen sich jetzt bereits zum 100. Mal. Sie kegeln oder radeln zusammen.
Bunt, abwechslungsreich und gesellig ist das Leben für die Senioren, die sich im Wisel-Netzwerk zusammengeschlossen haben. Der witzige Name steht für „Wittener Senioren Leben“. Es ist ein lockerer Verband von Menschen jenseits der Fünfzig. „Willkommen ist hier aber jeder“, betont Uwe Möbius (59). „Auch jüngere Leute, denn Senioren sind heute keineswegs nur alt und gebrechlich. Wir wollen frühzeitig Gemeinschaft pflegen – gegen Einsamkeit im höheren Alter.“ Jetzt gab es sogar einen kleinen Grund zum Feiern. Die Netzwerk-Mitstreiter trafen sich zum 100. Mal.
Gegründet haben sie sich vor gut vier Jahren. Rund 100 Leute gehören mittlerweile dazu. Das jüngste Mitglied ist gerade mal 50, das älteste über 90 Jahre alt. Zum harten Kern gehört etwa die Hälfte. Zum Erfahrungsaustausch über das Gestern, Heute und Morgen trifft man sich zweimal im Monat bei der Wabe an der Breite Straße.
Soziale Kontakte
Im Mittelpunkt stehen bei Wisel soziale Kontakte, gemeinsame Teihabe am gesellschaftlichen Leben, Geselligkeit und Spaß. „Dadurch bekommen viele, die zu uns kommen, eine riesige Portion Lebensfreude zurück“, weiß Gründungsmitglied Peter Pflaum (68) aus Erfahrung. „Allein ist schließlich alles doof. Und gemeinsame Freude ist doppelte Freude.“
„Wisel“ bedeutet „Wittener Senioren Leben“
Das Wisel-Netzwerk Witten-Mitte besteht seit mittlerweile mehr als vier Jahren. Der Begriff „Wisel“ hat natürlich nichts mit dem Tierchen zu tun, sondern steht für „Wittener Senioren Leben“.
Die regelmäßigen Treffen der Gruppe finden jeweils am zweiten und vierten Mittwoch im Monat statt und dauern in der Regel von 17 bis 19 Uhr.
Treffpunkt sind die Räumlichkeiten der Wabe (Wittener Arbeits- und Beschäftigungsgesellschaft) an der Breite Straße 74 (ehemalige Wideyschule), erste Etage im Raum Mausegatt.
Unter dem Motto „Von uns - für uns“ bietet es eine Plattform, um sich im Verbund mit anderen nach eigenen Interessen und Möglichkeiten zusammenzufinden.
Der Zusammenschluss der Senioren ist kein Verein. Es gibt keine festgelegte Struktur. Keine „Pöstchenvergabe“. Jeder kann kommen und gehen, wann er will. Niemand muss einen Mitgliedsbeitrag bezahlen. „Vereinsmeierei ist oft ein Klotz am Bein und schreckt die Leute ab. Für unsere Raum-Miete in der alten Wideyschule lassen wir immer eine Dose rumgehen“, so Uwe Möbius. „Das reicht und hat bislang prima funktioniert.“
Zahlreiche Aktivitäten machen das Seniorenleben der Wisel farbig und lebensfroh in der Ruhrstadt. So gibt es Wandervögel, Spaziergänger, Radfahrer, Stammtisch-Fans, Fotofreaks, Kegelbrüder und Kultur-Freunde. Man trifft sich morgens, mittags oder abends. Ganz neu beispielsweise ist der Literaturkreis, bei dem es nicht nur ums Lesen und Zuhören geht. Neue Ideen sind stets eine Bereicherung. Sehr beliebt und bereits eine feste Institution ist beispielsweise das „Kino im Café“ im Oberdorf.
Allerdings gibt es mehr Damen als Herren im Netzwerk. „Die Kerle kommen nicht in die Pötte“, bedauert Peter Pflaum. Aber mit der Frauenpower können alle gut leben. Aus Bekanntschaften würden ganz schnell Freundschaften. „Wenn jemand Hilfe braucht, ist jemand anderes stets zur Stelle“, so Uwe Möbius weiter. „Unser Netzwerk zeichnet sich durch persönliche Verbundenheit aus.“