Witten. . Annemarie Korte (73) ist gern mit andern in der Natur unterwegs. Die Vorsitzende des Sauerländischen Gebirgsvereins verrät ihre Lieblingsstrecke.
Dass sie auf ihre „alten Tage“ mal „ein Wandervogel“ werden würde und dann noch gleich Vorsitzende der organisierten Wandervögel beim Sauerländischen Gebirgsverein Witten wurde Annemarie Korte (73) nicht an der Wiege gesungen. In ihrer Kindheit in Annen war Wandern nicht angesagt, und ihren Bewegungshunger hat sie lange woanders gestillt – auf dem Handballfeld und auf Tennisplätzen.
Vom Wander-Virus wurde sie erst vor vier Jahren infiziert, aber dann richtig. Regelmäßig läuft sie seitdem mit: Mittwochs bei der Halbtagswanderung (1,5 bis 2 Stunden) mit 30 bis schon mal 40 Gleichgesinnten auf Wittener Wegen oder vielleicht mal im Elbschebachtal (dann mit Busanfahrt). Treffpunkt ist meist um 13.30 Uhr das „Böckchen“ am Stadtpark-Eingang – Interessierte sind willkommen. Oder sonntags bei den Ganztagswanderungen von bis zu 14 Kilometern. Da geht’s dann in etwas geringerer Mannschaftsstärke mit dem Auto vom Platz der Gedächtniskirche oder auch mal mit dem Zug am Hauptbahnhof los ins weitere Umland: Halterner Stausee, Kirchheller Heide oder Stiepeler Ruhrhöhen.
Geselligkeit ist Trumpf
„Es ist vielleicht wenig spektakulär, aber es ist einfach schön, gemeinsam durch die Natur zu laufen, die sich zu jeder Jahreszeit anders zeigt“, beschreibt Annemarie Korte den Reiz. „Das ist eine wunderbare Sache“, sagt sie, „auch bei Regen“. Die Geselligkeit spiele natürlich auch eine wichtige Rolle. „Frisch auf!“, grüßen sich die Wandersleute, sie duzen sich, sprechen über Gott und die Welt, Frotzeleien gehören zum guten Ton – und keine Wanderung ohne Einkehrziel.
Hier muss die SGV-Vorsitzende („ich mache ja nur den Bürokrams“) den vielen fleißigen Händen des Vereins unbedingt ein dickes Lob zollen: den Hüttenwarten, die das Steigerhaus in Schuss halten und die Wanderer mit gedeckter Tafel empfangen, dem Team der Wegewartin, die auf 240 Kilometern Wanderwegen „die Bäume anpinseln“ – also die Markierungen auffrischen. Und nicht zuletzt den sieben Wanderführern, die Mehrzahl übrigens weiblich, die die Routen aussuchen und vorher ablaufen, damit die Wanderschar nicht unverhofft vor einer gemeinen Absperrung steht.
Ihnen vertraut sich auch Annemarie Korte selbst blind an. Kartenlesen, sagt sie freimütig, sei auch nicht ihre größte Stärke. Und dass auf den SGV-Tafeln unterwegs ein QR-Code steht, ist schön für die Internet-Junkies – „mein Seniorenhandy kann das nicht“.
Durchs Muttental
Befragt nach ihrer Lieblingsstrecke in Witten muss die 73-Jährige nicht lange überlegen: Alle Routen, die im Muttental enden oder durch dieses führen, mag sie besonders. Vorzugsweise läuft sie den markierten Rundweg A 2: Parkplatz Nachtigallstraße, Steinhausen, Gut Frielinghaus, Muttental, Haus Rauendahl, Wacholderstraße, Kastanienallee (siehe Grafik). Wer’s ausprobieren will – mit Empfehlung von Annemarie Korte: „Frisch auf!“
Und Ihre Lieblingsroute?
Liebe Leserin, lieber Leser! Haben Sie auch eine Lieblingstour in Witten, die Sie anderen Wittenern empfehlen möchten? Wir laden Sie ein: Schreiben Sie die wichtigsten Angaben auf und nehmen Sie Kontakt zu uns auf: redaktion.witten@waz.de;
9 10 30 35. Wir stellen Ihren Tipp dann allen Lesern vor.
Der Sauerländische Gebirgsverein Witten hat 150 Mitglieder. Die Zahl der Aktiven steigt. Infos/Touren im Netz: sgv-witten.de ( 8 31 94) und stadtmarketing-witten.de/tourismus/download – „ab in die Botanik“.