Witten. . Die Ev. Erwachsenenbildung erweitert das Netzwerk für die Helfer. Dabei holt sie immer mehr Partner mit ins Boot.

Die Helfer sollen nicht hilflos bleiben: Unter Federführung der Evangelischen Erwachsenenbildung EN wird das Schulungs- und Fortbildungsangebot für Ehrenamtliche, die in Witten in der Flüchtlingsarbeit tätig sind, ausgebaut und enger vernetzt. Ausdrücklich sind nicht nur Menschen mit Kirchenbindung angesprochen.

„Egal, ob als Pate, in der Sprachvermittlung, in der Kleiderkammer, im Help-Kiosk, bei der Arbeit mit Kindern, im Café an der Dortmunder Straße und egal in welcher Institution man sich engagiert – jede und jeder ist herzlich eingeladen“, sagt Katharina Arnoldi von der Ev. Erwachsenenbildung Ennepe-Ruhr. Sie nennt sich selbst „eine Netzwerkerin“. Auf der Anbieterseite habe sie viele an einen Tisch holen wollen, die mit ihren Erfahrungen, Referentinnen, Räumen oder auch finanziellen Ressourcen einen Beitrag leisten wollen.

Frauenberatung mit am Start

So sind jetzt unter anderem die Frauenberatung EN, der Ort der Begegnung, das Institut Ruhr, die städtische Stabsstelle Integration und der Moscheeverein mit im Boot. Eine noch engere Vernetzung wünscht sich Arnoldi für das nächste Jahr.

Das Programm, das Ende August startet, baut auf dem Basiskurs der Ev. Erwachsenenbildung auf, der zum zweiten Mal angeboten wird. In fünf Bausteinen informiert dieser über Themen wie Asylrecht, den Umgang mit Traumata oder die Ursachen von Flucht und Migration. Bei der ersten Auflage war der Kurs ein Selbstläufer.

Stärken und Schwächen erkennen

Ebenfalls an fünf Abenden – je fünf in der Brauckstraße und im ev. Gemeindehaus Bommern – bietet die Erwachsenenbildung einen Erfahrungsaustausch an. Die Willkommenskultur werde weitgehend von Ehrenamtlichen gestemmt, erläutert Referentin Rike Michel. „Hier geht es darum, eigene Stärken und Schwächen zu erkennen, voneinander zu lernen, mit Stress und Belastungen umzugehen, um sich so auch lange Freude an dieser Tätigkeit zu erhalten.“

Gewalterfahrungen

Viele geflüchtete Frauen bringen Gewalterfahrungen und traumatische Erlebnisse mit oder werden in Deutschland erneut Opfer von Übergriffen. Orientierungshilfen zur Begegnung mit betroffenen Frauen und Information über konkrete Hilfen bietet ein Abend der Frauenberatung EN in ihrer Wittener Beratungsstelle an. In diese Veranstaltung ist auch der Runde Tisch gegen Häusliche Gewalt eingebunden.

An alle, die Flüchtlingen Deutsch beibringen, aber keine Erfahrung als Lehrer haben, richtet sich der „Methodisch-Didaktische Crashkurs Sprachförderung von Geflüchteten“. Dieser findet im Ort der Begegnung an der Dortmunder Straße statt. An der Einmündung „Im Wullen“ ist inzwischen ein kulturelles Zentrum für Annen entstanden – mit Sonntagscafé, Frauenfrühstück, Konzerten, Festen, Näh-, oder Maltreffen und einem Deutschkurs für Einsteiger.

Schulungen und Fortbildungen

Der Basiskurs findet vom 7. Sept. bis 7. Dez. an fünf Abenden (18-21 Uhr) in der ev. Gemeinde Annen, Westfeldstr. 80, statt. Der Erfahrungsaustausch wird vom 29. August bis 5. Dez. fünfmal montags (18-19.30 Uhr) in der Unterkunft Brauckstraße 14 sowie vom 22. Sept. bis 12. Januar fünfmal donnerstags (10-11.30 Uhr) im ev. Gemeindehaus, Bodenborn 45, angeboten. Der Crashkurs Sprachförderung mit Miriam Venn (Deutsch als Zweitsprache) findet am 8. Oktober, 14-18 Uhr, im Ort der Begegnung, Dortmunder Straße 95 statt. Anmeldung für diese drei Angebote unter: 02336/
40 03 44 oder -41; erwachsenenbildung@kirche-hawi.de.

Um den Umgang mit traumatisierten Frauen geht es am 30. 8., 18-21 Uhr, in der Frauenberatung, Augustastr. 47. Anm.: 5 25 96; info@frauenberatung-en.de.

Für die Teilnehmenden sind alle Angebote kostenlos. Einen Flyer zu allen Veranstaltungen gibt es auf der Seite www.eeb-en.