Witten. . Fokus, die Freiwilligen-Agentur Witten, und weitere Ehrenamtler aus Hagen, Schwerte und Dortmund haben vor dem Rathaus ihre Arbeit vorgestellt. Mitstreiter gesucht.

Ohne Ehrenamtler würde vieles nicht oder viel schlechter laufen. Leute wie Marek Schirmer, Leiter der Fokus Freiwilligen-Agentur der Wittener Caritas, wissen das. Am Mittwoch hat der 42-Jährige zusammen mit anderen Engagierten in Sachen Ehrenamt aus Hagen, Schwerte, Dortmund und Oberhausen auf dem Rathausplatz neue Mitstreiter gesucht.

Mehrere hundert Ehrenamtler hat Schirmer in seiner Kartei, erzählt er. Jedoch seien nicht mehr alle von ihnen aktiv. „Nachwuchs wird immer gebraucht.“ Weil bewährte Helfer aus Altersgründen ausscheiden, weil Menschen Witten verlassen für einen neuen Job, einen Ehepartner, den ersehnten Studienplatz.

Im Bürokratie-Dschungel

Die Freiwilligen-Agentur Fokus ist in Witten breit aufgestellt. Vereine, Organisationen, Naturschutzgruppen, Ganztagsschulen und Altenheime etwa fragen hier nach, wenn sie freiwillige Helfer suchen. Menschen, die Zeit und Lust haben, sich für andere zu engagieren, melden sich bei Schirmer ebenfalls. Was diesen freut: Auch junge Leute sind darunter, die etwa noch auf einen Studienplatz warten und diese Zeit sinnvoll füllen möchten, auch Studenten der Universität Witten/Herdecke machen bei Fokus mit. Die Agentur vermittelt auch Menschen, die Flüchtlingswohnungen in der Stadt mitbetreuen möchten.

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Zum Sprachcafé Babilingua treffen sich einmal wöchentlich Flüchtlinge mit Ehrenamtlern in den Fokus-Räumen an der Hauptstraße 81. Hier wird nicht nur gemeinsam Deutsch gelernt, hier stellen Geflüchtete auch ihre alte Heimat vor und können offen von ihren Problemen mit dem deutschen Bürokratie-Dschungel berichten.

Keine Konkurrenz

Der Stadtsportbund freue sich über Ehrenamtler, die behinderte Menschen fahren, damit diese ihr Sportabzeichen erwerben können, erzählt Schirmer. Fokus vermittelt auch ehrenamtliche Besuchsdienste für Altenheime und Nachmittagsbetreuungen für Schulen. Nicht zu vergessen die sechs Nachbarschaftshelfer der Agentur, die keinen Handwerkern Konkurrenz machen wollen und dürfen, aber ausrücken, wenn etwa in Haushalten älterer Menschen Glühbirnen gewechselt werden müssen, ein Stuhl zu reparieren ist, gewaschene Gardinen aufzuhängen sind.

Hans-Ulrich Schwenk ist einer dieser freundlichen Helfer. Der 78-Jährige war früher einmal Bergmann. Als er in den Ruhestand ging, wollte er etwas für andere tun und meldete sich bei der Freiwilligen-Agentur. „Wir werden oft von älteren Frauen gerufen, deren Männer verstorben sind und die für unsere Hilfe dankbar sind“, erzählt er.

Nachbarschaftshelfer wurden Freunde

Schwenk und seine ehrenamtlichen Kollegen arbeiten immer kostenlos. „Der Kunde muss nur das benötigte Material bezahlen.“ Was Hans-Ulrich Schwenk freut: Sein Engagement hat ihm auch fünf weitere Freunde beschert – seine engagierten Mitstreiter in Sachen Nachbarschaftshilfe.