Witten. . Mitte Januar sorgte eine Serie von aufgeschlagenen Autoscheiben für Aufregung. Nun wurde der Täter zu einer Haftstrafe verurteilt.
Mitte Januar sorgte eine Serie von aufgeschlagenen Autoscheiben für Aufregung, vor allem in der Ardey- und Wideystraße. Nun wurde der Täter – ein 32-jähriger Asylbewerber aus Algerien – vom Amtsgericht Witten wegen Diebstahls in besonders schwerem Fall zu 20 Monaten Haft verurteilt.
In gerade einmal fünf Tagen machte sich der Mann an insgesamt 16 Autos und Lieferwagen zu schaffen und verursachte rund 3500 Euro Sachschaden. Seine Beute fiel dabei aus seiner Sicht vergleichsweise bescheiden aus: Mal hatte er ein Navigationsgerät aus einem Fahrzeug geklaut, einmal waren es eine Aktentasche und eine Jacke. Mal waren es auch nur ein paar Euro Münzgeld oder gar nur ein Stofftier.
Elfmal bleib es beim Versuch
Der 32-Jährige ging meistens in der Ardey- oder Wideystraße auf Beutezug, aber auch in der Luther- und der Hauptstraße. An den einzelnen Fahrzeugen entstanden Sachschäden zwischen 200 und 350 Euro. In elf der 16 Fälle blieb es beim Versuch. Auch im Falle eines Kioskes und einer Pizzeria blieb es beim Diebstahlsversuch.
„Ich wollte meinen Drogenkonsum finanzieren“, sagte der Algerier, der gerade einmal seit sieben Monaten in Deutschland lebt, die letzten vier verbrachte er in U-Haft. Dort muss er wegen Fluchtgefahr weiter bleiben. „Ich wollte ein besseres Leben und habe gehofft, hier arbeiten zu können“, übersetzte ihn ein Dolmetscher. In der Heimat habe er allerdings keine Ausbildung gemacht.
Angeklagter will in Heimat ausreisen
Wenig Hoffnung machte ihm Richterin Dr. Barbara Monstadt: Ohne Ausbildung und Deutschkenntnisse sei an Arbeit nicht zu denken, auch einen Verbleib in Deutschland sah sie skeptisch. Spätestens mit der Gefängnisstrafe ist das Vorhaben „Arbeiten“ ohnehin vom Tisch. Wie der 32-Jährige verlauten ließ, denkt er über eine freiwillige Ausreise nach Algerien nach. Falls er sie nicht antritt, gilt eine Abschiebung als wahrscheinlich.