Witten. . Flüchtlings-Projekt erreicht die Ziel-Summe. Auch andernorts gibt es viel Unterstützung für die Bauhütte.

Auf der Ziellinie hat es dann doch noch geklappt: Das Lied „Kleine Papageien“ des Wittener Musikers Markus Wentz kann doch produziert werden. Die 2500 Euro Spenden sind zusammengekommen und werden nun der Flüchtlingsinitiative Bauhütte am Annener Berg zur Verfügung gestellt. Der 45-Jährige ist über den späten Erfolg überglücklich: „Das Wochenende war sehr, sehr aufregend.“

Bis Pfingstsonntag lief die Spendenaktion im Internet, bis Freitag waren aber erst 900 Euro eingegangen (die WAZ berichtete). „Aber am Samstag hat dann ein Wittener 1000 Euro gespendet“, freut sich der Komponist. Und damit war das Ziel plötzlich wieder in greifbare Nähe gerückt: „Mit der Summe konnte ich andere, die noch gezögert hatten, motivieren.“ Und am Sonntagnachmittag schließlich war die Summe von 2500 Euro erreicht.

Großzügiger Spender

Der großzügige Spender ist kein Unbekannter: Richard Sieger, der über 20 Jahre lang den Lehrbienenstand auf dem Hohenstein leitete, hat für das Projekt so tief in die Tasche gegriffen. „Er hat eine große Nähe zur Musik und findet die Initiative Bauhütte toll“, erklärt Wentz, der den älteren Herrn noch am Wochenende im Seniorenheim an der Egge besuchte.

Nun kann es mit der professionellen Produktion der „Kleinen Papageien“ losgehen: „Peu à peu wird das Lied jetzt bei Jens Beckmann im Studio der Musikschule an der Ruhr eingespielt“, so der Komponist. Im Juni soll es dann in den Shops sein – die Erlöse aus dem Verkauf werden ebenfalls an die Bauhütte fließen.

Viele kreative Ideen

Die freut sich sehr über das gelungene Projekt: „Wir haben am Wochenende mitgefiebert“, so Stephan Nussbaum von der Initiative. Sie seien sehr dankbar für das viele Geld – nicht nur das von den „Kleinen Papageien“, sondern auch von vielen anderen Spendern. „Wir sind völlig überwältigt von der Bewegung, die unser Projekt ausgelöst hat.“ Flohmärkte seien veranstaltet worden, ein 90-Jähriger habe am Geburtstag auf Geschenke verzichtet, der Unikat-Club zum Bierabend geladen, sogar in Berlin habe es ein Benefiz-Yoga-Seminar gegeben. „So viele kreative Ideen, auf die wir gar nicht gekommen wären“, lobt Nussbaum. Die Bauhütte fühle sich „sehr getragen“ von der vielen Zustimmung aus der Bevölkerung: „Ob es richtig ist, was man tut, kann man schließlich auch daran sehen, wie die Umgebung darauf reagiert.“