Witten. . Führung über die Himmelfahrtskirmes gewährt den Teilnehmern einen Blick hinter die Kulissen von Autoscooter und Co.
Wie Zuckerwatte gemacht wird und wie der Simulator funktioniert – das und noch viel mehr erfuhren Kinder und Erwachsene bei einem Blick hinter die Kulissen der Himmelfahrtskirmes. Erstmals bot das Stadtmarketing diesen Rundgang an.
Führerin Doris Eger stieg mit einigen historischen Fakten ein: 1693 fand die Wittener Himmelfahrtskirmes zum ersten Mal statt – sie ist nicht ganz so alt wie die traditionelle Zwiebelkirmes, die es bereits seit 1464 gibt. Zum Start gab es etwas Süßes: Der Wittener Schausteller Max Nowag weihte die Teilnehmer in die Geheimnisse der Popcorn- und Zuckerwatte-Herstellung ein – da dufte auch selbst Hand angelegt werden.
Zuckerwattefür die Kinder
Alexander Weitkämper, der mit Sohn Jason Lee, Tochter Janine und deren Freundin Chiara unterwegs war, hielt den Holzstiel beherzt in die rotierende Maschine und fabrizierte eine weiße Wolke, die nicht ganz so makellos war wie von Profihand. Offensichtlich genügte sie aber den Ansprüchen der Kinder: „Lecker“, waren sie sich allesamt einig.
Der Adventure-Simulator von Wilbert Strothenke faszinierte mit seiner Computersteuerung und der beeindruckenden Hydraulik. In einer beweglichen Kabine sehen die Fahrgäste spannende Szenen wie bei einer Achterbahnfahrt, während die Kabine die Bewegungsabläufe simuliert. Barbara Struwe war begeistert: „Wir haben einen wilden Flug mit Raumschiffen erlebt – sehr realistisch.“
Sicherheit im Autoscooter
Heiner Aufermann erklärte die Eisherstellung und präsentierte das beeindruckende Kühlelement seines Kirmeswagens. Andreas Alexius gab einen detaillierten Einblick in Aufbau und Technik des beliebten Autoscooters. An einem der Fahrzeuge demonstrierte er nicht nur technische Details, sondern auch die besonderen Sicherheitsvorkehrungen: Spezielle Gurte und aufwändige Stoßdämpfer verhindern Verletzungen.
Eines liegt allen Schaustellern, die an diesem Tag Einblick in ihr Gewerbe geben, am Herzen: Vorurteile ausräumen. „Mit der alten Vorstellung von Romantik hat das heutige Leben der Schausteller nichts mehr zu tun“, sagt Heiner Aufermann. Viel Bürokratie, EU-Bestimmungen und enorme Kosten machen ihnen das Leben schwer. Trotzdem sind sie stolz auf ihre oft über Generationen weitergegebenen Geschäfte: „Man muss mit Herzblut dabei sein.“