Witten. . Zum Start der Fitness-Serie wirft die WAZ Witten einen Blick auf die Sportvereine. Jeder vierte Bürger ist in einem angemeldet.
Raus aus dem Winterblues, hallo Frühlingsgefühle: Mit den Temperaturen steigt für viele Menschen auch die Motivation, wieder Sport zu machen. Ob es das Laufen am Kemnader See ist oder das Krafttraining im Fitnessstudio. Weitere Artikel der Fitness-Serie stehen unter diesem Text.
Zum Abschluss der Jahresreihe „Leben im Revier“ startet die WAZ heute eine neue Serie. Innerhalb der nächsten zwei Wochen lesen Sie täglich einen Artikel rund ums Thema Fitness: Wie bleiben ältere Menschen in Witten in Bewegung? Wie fit sind die Mitarbeiter in der Verwaltung? Was ist die schönste Fahrradstrecke in der Stadt? Außerdem macht die WAZ den Test: High-End-Fitnessstudio gegen Billiganbieter. Zum Auftakt gibt es eine kleine Bestandsaufnahme: Wie aktiv sind die Wittener Bürger, wenn es um Sport geht?
Jeder Vierte ist im Sportverein
Nach Angaben des Stadtsportverbands (SSV) ist jeder vierte Wittener in einem der 77 Sportvereine unter seinem Dach angemeldet. Mehr als 50 Prozent der unter 18-Jährigen in der Stadt sind Mitglied in einem Verein. Wie viele junge und alte Bürger aber tatsächlich regelmäßig auf den Sportplätzen und in den Turnhallen schwitzen, dazu gibt es keine genauen Zahlen. „Es wird so sein, dass nicht alle Mitglieder aktiv sind“, sagt Ines Großer vom SSV. „Aber wir wissen nicht, wie viele das sind.“ Die meisten Mitglieder zählen die Sport-Union Annen (1787), der TuS Stockum (1561) und der TuS Bommern (1471). Sie bieten jeweils verschiedene Sportarten an, etwa Badminton, Schach und Volleyball.
Fakten und Zahlen zur Vereinsmitgliedschaft
24 493 Wittener waren 2015 Mitglied in einem der 77 Sportvereine unter dem Dach des Stadtsportverbandes (SSV), darunter 7906 Kinder und Jugendliche im Alter bis 18 Jahre.
2015 wohnten
98 637 Bürger in Witten.
Als Dachorganisation übernimmt der SSV die Interessenvertretung der Sportvereine.
Insgesamt haben die Mitgliederzahlen im SSV in den vergangenen Jahren abgenommen. „Der Trend geht dahin, dass viele für sich selbst Sport machen“, sagt Ines Großer. „Sie laufen, fahren Fahrrad oder gehen ins Fitnessstudio.“ Relativ stabil bleibt dagegen die Zahl der Mitglieder, die über 60 Jahre alt sind: 5112 waren im vergangenen Jahr in einem SSV-Verein angemeldet. Das sind etwa 18 Prozent der Bevölkerung in dieser Altersgruppe. „Die älteren Leute in Witten sind relativ fit“, sagt Großer, die unter anderem Sportveranstaltungen organisiert und für Sportförderung zuständig ist.
Zweitklässler im Fitnesstest
Für den SSV arbeitet Großer auch am Projekt „Witten bewegt seine Kinder“ mit, das zur Initiative „KommSport“ des Landesministeriums gehört. Dafür werden jedes Jahr Zweitklässler auf ihre Fitness geprüft, etwa in den Bereichen Ausdauer, Schnelligkeit und Koordination. „Für den sportmotorischen Test müssen die Kinder zum Beispiel Liegestütze machen, seitlich hin- und herspringen und sprinten.“ Die Ergebnisse würden zeigen, dass zahlreiche Wittener Kinder einen sportlichen Förderbedarf haben. Ziel sei es, die Bewegung der Kinder zu fördern. „Aus den Sporttests heraus entwickeln wir gezielt Angebote.“ Schließlich werde schon in der Kindheit der Grundstein für ein bewegtes Leben gelegt.
Sportliche „Nachhilfe“ für die Wittener Kinder
Sechs Minuten laufen, Rumpfbeuge, Standweitsprung – das sind nur einige der Übungen, in denen der Stadtsportverband (SSV) im vergangenen Jahr 544 Kinder aus 16 Wittener Grundschulen getestet hat. Begleitet wurde das Projekt „Witten bewegt seine Kinder“ von der sportwissenschaftlichen Abteilung der Technischen Universität Dortmund.
„Es gibt verschiedene Bereiche, in denen die Zweitklässler getestet werden: Ausdauer, Beweglichkeit, Kraft, Koordination und Schnelligkeit“, sagt Ines Großer vom SSV. Das Ergebnis der Studie: In koordinativen Fähigkeiten (rückwärts balancieren und seitlich hin-und herspringen) weisen die untersuchten Kinder einen überdurchschnittlichen Entwicklungsstand auf.
Kinder mit sportlichem Förderbedarf erhalten Angebote
Bei der Rumpfbeuge dagegen, einem Test zur Messung der Beweglichkeit, erreichte jedes zweite Kind mit den Fingern nicht die eigenen Fußsohlen. Unterdurchschnittliche Leistungen zeigten die Hälfte der getesteten Kinder auch bei verschiedenen Übungen im Bereich Kraft (Sit-ups, Liegestütze, Standweitsprung): Nur jeder vierte Zweitklässler kann etwa aus dem Stand gleich weit oder weiter springen als die eigene Körpergröße.
„Im Prinzip entsprechen die Ergebnisse dem Gesamtbild in Deutschland“, sagt Ines Großer. „Ein Grund ist sicherlich, dass der Medienkonsum zugenommen hat.“ Für Kinder mit sportlichem Förderbedarf organisiert der SSV in Kooperation mit den Wittener Sportvereinen und den Schulen Sportangebote. „Ausgangslage dafür ist der sportmotorische Test, in dem die Fitness der Zweitklässler festgestellt wird“, so Großer.
Auch im nächsten Schuljahr soll es das wieder geben. Der zweite Teil des diesjährigen Tests wird am Donnerstag, 12. Mai, mit neun Schulen und etwa 400 Kindern in der Fritz-Husemann-Halle und der Otto-Schott-Sporthalle durchgeführt.
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