Witten. . Der Dünger entsteht durch das Vergären von Grün- und Bioabfällen in der Vergärungsanlage in Witten. Er hält den Boden feucht und belüftet ihn.

Was aus dem Garten kommt, soll auch wieder in den Garten hinein – ein perfekter Kreislaufschluss. Nach diesem Prinzip arbeitet die Avu und Heintke Entsorgung (Ahe) in Witten. 25 000 Tonnen Grün- und Bioabfälle aus dem gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis verwertet der Betrieb pro Jahr: Äste, Eierschalen, Kaffee- und Teefilter, auch Knochen von Koteletts oder Hähnchen. „Daraus gewinnen wir unter anderem 8 000 Tonnen Komposterde“, sagt Johannes Einig (33) von der Ahe. „7 000 Tonnen davon gehen an die Landwirte in der Region, den Rest stellen wir den Bürgern zur Verfügung. Kostenlos.“

Jeder, der will, kann sich die Komposterde an der Umladeanlage in Witten abholen. Das gilt auch für die neun Städte im Kreis. „Jede Kommune ist herzlich dazu eingeladen, die Komposterde hier abzuholen und kostenlos an die Bürger zu geben.“

Erde mit Düngeeffekt

Die Erde eignet sich etwa für den Garten oder für Blumenkübel. „Das ist ein Bodenverbesserer mit Düngewirkung“, erklärt Elisabeth Henne, Betriebswirtin bei der Abfallwirtschaft im Ennepe-Ruhr-Kreis. „Die Komposterde sieht fast so aus wie Torf, ist aber im Gegensatz zu diesem nicht tot, sondern enthält Nährstoffe. Außerdem hält sie die Flüssigkeit im Boden und belüftet ihn.“

Seit 2013 gilt das Angebot der Ahe mit der kostenlosen Düngeerde. „In diesem Jahr haben wir unsere Vergärungsanlage in Betrieb genommen“, sagt Johannes Einig. In der Anlage vergären die Grün- und Bioabfälle. „Dabei wird Gas gebildet mit dem wir wiederum Strom erzeugen.“ Jährlich könne die Ahe 2 500 Haushalte mit Strom aus dem Biogas versorgen. Der flüssige Gärrest, der in diesem Prozess entsteht, enthalte viel Stickstoff und lande als Flüssigdünger auf den Feldern der Landwirte im Kreis. Anders als Gülle sei der Flüssigdünner zudem frei von Schwermetallen.

Für das Anliefern von Grünabfällen gibt es Rabatt

Wie die Umladeanlage zu erreichen ist

Die Umladeanlage in Witten, Bebbelsdorf 73, ist geöffnet montags bis freitags von 8 bis 16.30 Uhr und samstags von 9 bis 12 Uhr.

Telefonisch zu erreichen sind die Mitarbeiter unter 910360.

Mehr Informationen zur Vergärungsanlage gibt es im Netz unter www.stromtonne.de.

„Das dritte Produkt, das wir aus den Bioabfällen gewinnen, ist eben die Komposterde“, so Einig. Etwa 25 Tage würde es dauern, bis aus dem Müll Erde werde. „Ein perfekter Kreislaufschluss.“ Schließlich könnten die Bürger mit ihren Abfällen aus Garten und Balkon zur Umladeanlage in Witten kommen – und mit Eimern voll frischer Erde wieder fahren.

Wer im Frühling und Sommer viel vorhat im Garten, kann sich eine Rabattkarte bei der Ahe holen: „Für 25 Euro kann man damit fünf Mal im Jahr Gartenabfälle anliefern“, erklärt Karina Birka (54), Verwaltungsmitarbeiterin. „Normalerweise kostet eine Anlieferung 7,50 Euro.“

Familienfest an der Umladeanlage

Einen anderen Einblick in die Arbeit an der Vergärungsanlage können die Wittener übrigens am kommenden Samstag, 7. Mai, erhalten. „Dann feiern wir ein großes Familienfest“, sagt Johannes Einig. Neben den Physikanten trete auch ein Umweltclown auf. „Jeder, der Interesse hat, kann sich an dem Tag von der Qualität unserer Komposterde überzeugen – und gleich einen Eimer mitnehmen.“