Witten. . Die Sportstätte wurde für über zwei Millionen Euro saniert. Zunächst war Abriss des maroden Baus angedacht. Vereine mussten in Umbauzeit auswéichen.
Löchrige Decke, kaputter Hallenboden, uralte Kabinen: Seit September wird die Kreissporthalle an der Husemannstraße saniert.
Leidtragende sind vor allem der ETSV Witten und der Wittener TV, die mit ihren Handballmannschaften immer wieder in andere Stadtteile ausweichen und durch Zuschauerschwund auf viel Geld verzichten mussten. Doch nun scheint die Sanierung bald abgeschlossen.
Die Decke der 30 Jahre alten Halle, durch die es immer wieder hineinregnete, ist schon längst fertig, auch eine moderne Deckenheizung ist eingebaut. Dem neuen Hallenboden, der durch die Feuchtigkeit in Mitleidenschaft gezogen wurde, fehlen zwar noch die Markierungen und die Versiegelung – aber auch das soll nicht mehr allzu lange dauern. Weitere Sanierungsarbeiten betreffen die Sanitäreinrichtungen, die derzeit neu gefliest werden. Wann genau die Halle für die Sportler wieder nutzbar ist, konnte der Kreis gestern nicht sagen. Im Mai soll es so weit sein.
Der Zustand der Halle war seinerzeit so schlecht, dass der zuständige Kreis sogar überlegte, die Sportstätte abzureißen und neu zu bauen. Man entschied sich letztlich aus Kostengründen für eine Sanierung. 2,2 Millionen Euro waren für die Kompletterneuerung veranschlagt. Der Umbau hatte sich lange verzögert, weil der Kreis noch auf Fördergelder gewartet hatte. Erst wurde an eine Sanierung in zwei Schritten gedacht, dann zog man sie schließlich doch in einem Rutsch durch.
Beim Wittener TV sind eine Senioren- und zwei Jugendmannschaften vom Umbau betroffen. Die Handballer nutzten als Ausweichstätte für Spiele und das Training einen Teil der Holzkamphalle. WTV-Vorsitzender Ronald Wedig ist optimistisch, dass der Normalbetrieb bald wieder aufgenommen werden kann. „Ich war am Dienstag erst in der Halle. Es sieht schon sehr gut aus. Es geht zügig voran.“ Auch der ETSV Witten drängt auf eine Wiedereröffnung der Kreissporthalle.
„Wir mussten sehr viel reisen durch den Umbau. Und auch für unsere Zuschauer war das eine Zumutung“, schildert Abteilungsleiterin Brigitte Pesch-Schabacker die immensen Einschnitte für ihren Verein. Die komplette Handballsaison – September bis April – mussten die zwei Herren- und vier Frauenmannschaften fürs Training und die Heimspiele umziehen, darunter in die Horst-Schwartz- und die Hardensteinhalle – also bis nach Herbede. Dass die Jahnhalle während der Errichtung der Flüchtlingsunterkunft Brauckstraße derzeit noch für Asylbewerber freigehalten wird, macht die Sache nicht leichter: Teile der ETSV-Jugend haben dort ihre Heimat. Sie wichen u. a. auf die Holzkamphalle aus, mussten aber auch nach Herbede reisen.
Das alles hat nicht nur den Trainings- und Spielbetrieb durcheinander gewirbelt. „Das hat uns natürlich auch finanzielle Einbußen gebracht“, weiß Brigitte Pesch-Schabacker. Durch die längere Anreise kamen weniger Zuschauer: Für einen Verein, der sonst einige Euro durch den Eintritt (zwischen 2,50 und vier Euro) und Brötchenverkauf einnimmt, kann sich das schon negativ bemerkbar machen. „20 bis 30 Zuschauer weniger pro Heimspiel – das ist im Laufe einer Saison viel Geld.“