Witten. Wittener Jung-Brauer hat in der Hammerstraße ein kleines Brauhaus aufgemacht. In der Küche wird sein Bier hergestellt, im Gastraum vorne ausgeschenkt .

O’zapft is: Gestern wurde das erste Brauhaus in der Wittener Innenstadt eröffnet: Brauer Benno Bracht bietet jetzt in der kleinen Gaststube im Eckhaus an der Hammerstraße 4 sein Bier an. Wobei: Seine Biere müsste es eigentlich heißen. Denn das Angebot wird je nach Jahreszeit wechseln. Zur Eröffnung jedenfalls sind ein Ale und ein Bernstein im Fass.

Gemütlich ist es geworden in den Räumen, in denen zuletzt Friseur Maleeq seine Kunden bedient hat: Eine große Theke, kleine Holztische und ein Sofa samt Fernseher stehen in dem etwa 75 Quadratmeter großen Gastraum. Ein zweites Zimmer dahinter ist noch ungenutzt: „Das soll in Zusammenarbeit mit der Schwarzmarkt-Initiative später vielleicht als Veranstaltungsraum vermietet werden“, so Bracht.

Herzstück ist die Küche

Das Herzstück aber ist die Küche: Hier steht die Anlage, in der das Bier hergestellt wird. Rund 130 Liter können in der kupfer-glänzenden Sudpfanne gebraut werden. Noch ist nicht alles fertig: Für ein helles Bier nach Pils-Art, das als nächstes auf der Speisekarte stehen soll, fehlen ein paar Anschluss-Teile, auch die Flaschen-Abfüllanlage ist noch nicht komplett. Aber dafür hat alles schon den amtlichen Segen: „Schank- und Braugenehmigung habe ich ohne Probleme bekommen“, erzählt der Jung-Unternehmer stolz. Die Zusammenarbeit mit den Ämtern sei wirklich gut gelaufen. „Und dann waren sie hier und haben die Anlage abgenommen.“

Mehr Infos über das Bier aus Witten

Das obergärige Benno-Ale, das Bracht zur Eröffnung im Angebot hat, ist fruchtig-herb, mit Mandarinen-Hopfen gebraut. Das Bernstein ist dagegen eher würzig-malzig. Beide Biere sind ungefiltert und daher trüb. „Das ist gut für den Geschmack und die Gesundheit“, so der Brauer.

Infos gibt es auch auf facebook.com/bennosbrauhaus, 01520 / 1464411.

Brachts Benno-Bräu ist übrigens nicht das einzige Witten-Bier. Auch die Brennerei Sonnenschein braut in der „Ruhrtal-Brauerei“.

Gestemmt hat Bracht Umbau und Einrichtung bislang in Eigenleistung, nur mit Hilfe von Vater und Freunden. Ein Kraftakt – auch finanziell: „Rund 25 000 Euro haben wir schon investiert.“ Der Vermieter kommt ihm für den Start mit der Miethöhe entgegen, Papa Reinhold hat Geld zugeschossen. Nun muss der Laden laufen: Der junge Rüdinghauser hofft, dass seine Idee und sein Bier viele Freunde finden.

Drei Tage pro Woche

Drei Tage pro Woche wird Bennos Brauhaus geöffnet sein: Donnerstags, freitags und samstags, jeweils ab 17 Uhr. Drei-Tage-Woche für den 25-Jährigen also? Mitnichten. „Den Rest der Zeit brauche ich, um das Bier zu brauen“, winkt er ab. Mit rund 400 Litern und 2000 Euro Umsatz im Monat kalkuliert er für den Anfang. „Das wäre großartig.“ Er glaubt, dass das machbar ist: „Beim Tummelmarkt haben wir an einem Tag 900 Euro gemacht.“

Apropos Tummelmarkt: Dort soll das Benno-Bräu am 9. April auch wieder angeboten werden – auch noch zum Eröffnungs-Preis von 2 Euro für 0,3 Liter. Danach wird ein Glas Benno-Bräu dann 2,60 Euro kosten. „Ein paar Cent mehr als ein Pils in der Kneipe“, gibt der Jung-Brauer zu. Dafür aber handgemacht, frisch. Und mitten aus Witten.