Witten. . Die Spielfläche am Pestalozziplatz ist voll von Kot. Stadt kassiert eigentlich Bußgelder von den Hundehaltern. Doch das klappt nur selten.
Es ist zum Verzweifeln: Kaum kommen die Kinder vom Spielen auf dem Pestalozziplatz zurück ins Haus, ist auch schon wieder alles voller Dreck. Und was für Dreck: „Immer wieder haben sie Hundekot an den Schuhen – ich hab die Nase buchstäblich voll“, klagt eine Anwohnerin.
Sie weiß auch, woran das liegt: Auf dem großen, grünen Pestalozziplatz in der Nähe der Vinzenzkirche tummeln sich immer wieder Hunde – obwohl das auf Spielplätzen klar verboten ist. Die 54-Jährige hat schon einige Halter angesprochen, sie gebeten, doch wenigstens die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners einzusammeln. „Doch die meisten sind völlig uneinsichtig und haben mir auch noch Schläge angedroht“, berichtet sie. Ihren Namen will sie daher lieber nicht in der Zeitung lesen.
Ordnungsverordnung verbietet Tiere
Geregelt wird das Hundeverbot auf Spielplätzen durch die Ordnungsverordnung der Stadt, Paragraf 10, Absatz 2.
Darin heißt es: Tiere sind von Kinderspielplätzen, Liegewiesen, Sandkästen und Sportflächen fernzuhalten.
Verboten sind nicht nur Hunde, sondern Tiere allgemein.
Dabei besitzt die Wittenerin selbst einen Hund, kennt also die Nöte der Hundehalter. „Es gibt ja kaum noch Plätze, wo die rennen können.“ Aber auf einem Spielplatz hätten die Tiere nun einmal nichts verloren. Nicht nur wegen der Häufchen. „Die pinkeln auch in den Sand – und viele Kinder haben Angst.“ Die Stadt müsse da einfach dringend was tun.
Nur was? Das Problem mit dem Hundekot auf Gehwegen und in Grünanlagen sei hinlänglich bekannt, versichert Lena Küçük von der Pressestelle. „Aber es wird sich wohl nicht durch die Stadt lösen lassen, weil die Stadtverwaltung an die Ursachen nicht rankommt, sondern nur das ekelige Ergebnis ahnden kann.“
Hundekot bitte entsorgen
Und dabei komme erschwerend hinzu: Nur auf frischer Tat ertappt ist eine Ahndung möglich. Sieht ein Ordnungsamtsmitarbeiter den Verstoß, ist für den Hundehalter auch direkt ein Bußgeld von 100 Euro fällig. Verwarngelder vorab erhebt die Stadt nicht: „Denn es ist bekannt, was nicht erlaubt ist.“ Die Wahrscheinlichkeit, jemanden zu erwischen, sei aber gering. Die Stadtsprecherin versprach aber, der Kollege aus dem Ordnungsamt werde den Außendienst beauftragen, den Bereich des Pestalozziplatzes verstärkt ins Visier zu nehmen. „Das ist bei einem Stadtgebiet, in dem der Pestalozziplatz leider nicht das einzige Hundekot-Problem ist, aber auch nur im Rahmen der Möglichkeiten machbar.“
Lena Küçük kann sich der Bitte der erbosten Anwohnerin daher nur anschließen: „Hundekot sollte bitte entsorgt werden – Mitbürger und das Stadtbild danken es Ihnen!“ Es müsse doch möglich sein, dass jeder, der sich für seine Lebensqualität Hunde hält, auch mit der Lebensqualität der Mitbürger umsichtig umgehe. „Ich denke, es ist eigentlich nicht zu viel von einem Hundehalter verlangt, eigene Beutel zur Hundekotentsorgung mitzuführen. Diese preiswerten Beutel sind in Drogeriemärkten erhältlich und können in allen städtischen Mülleimern (das sind etwas 1000) entsorgt werden.“