Witten. Sie gehörte zum Weihnachtmarkt und zur Zwiebelkirmes wie das Rathaus zu Witten. Jetzt ist Hildegard Teichgräber mit 89 Jahren gestorben.

Ihre gebrannten Mandeln kannte jedes Kind. Die langjährige Schaustellerin Hildegard Teichgräber ist tot.

„Tante Hilde“ wurde sie von den meisten Kollegen genannt, zumindest von den jüngeren, von denen sie schon viele als Kind auf dem Arm gehabt haben dürfte. „Und irgendwie sind wir Schausteller ja auch alle miteinander verwandt“, sagt ein Branchenkenner, der um die große Dame der Wittener Kirmezunft trauert.

60 Jahre stand sie auf dem Weihnachtsmarkt

Nach Informationen unserer Zeitung ist Hildegard Teichgräber schon Ende letzter Woche gestorben, mit 89. Sie war gerade erst in ein Seniorenheim gekommen. Zuvor hatte sie noch lange in der eigenen Wohnung gelebt. Und selbst im hohen Alter noch auf dem Weihnachtsmarkt gestanden.

Kurz vor ihrem 84. Geburtstag kündigte sie an, sich zurückziehen zu wollen. Damals schrieb WAZ-Redakteurin Claudia Scholz über sie: „Das Herz des Wittener Weihnachtsmarktes trägt graue Ohrenwärmer, fünf Pullis und immer eine perfekte Frisur.“

60 Jahre stand sie auf dem Weihnachtsmarkt, über 50 auf der Zwiebelkirmes. Mit Schokolade hatte Tante Hilde 1950 angefangen. Den Süßwaren blieb sie treu. Die Heirat mit einem gelernten Konditor dürfte dem Geschäft nicht geschadet haben.

Auch viele Jahre auf der Zwiebelkirmes vertreten

Auf der Zwiebelkirmes hat Hildegard Teichgräber auch schon Lose verkauft. Sie war eine schon früh selbstständige Frau mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Den Wittenern wird sie fehlen Ebenso ihre Schokofrüchte, Zuckerwatte und roten Paradiesäpfel.