Witten/Hattingen. . Witten zeigt eine Auswahl seiner Meisterwerke abstrakter, informeller Kunst im Hattinger Museum. Und zwar vom 13. Februar bis 24. April.
Die Ausstellung „Meisterwerke des deutschen Informel“ präsentiert ab Samstag, 13. Februar, bis zum 24. April prominente Werke des Informel aus der Sammlung des Märkischen Museums Witten im Stadtmuseum Hattingen.
Eröffnung der Ausstellung ist am Freitagabend, 12. Februar, 19 Uhr. Die Begrüßungsworte bei der Vernissage spricht Hattingens Oberbürgermeister Dirk Glaser, die Einführung in die Ausstellung übernimmt Wittens Kulturforumschef Dirk Steimann.
Nach dreijähriger Kooperation von 2012 bis 2014 mit dem Stadtmuseum Hattingen kommt es nun nach über einem Jahr erneut zu einem gemeinsamen Ausstellungsprojekt. Vor vier Jahren wurde bereits die Wittener Kollektion der Werke des deutschen Expressionismus fast vollständig in Hattingen gezeigt. Die aktuelle Schau vermag anhand ausgesuchter Arbeiten lediglich einen Überblick über die Sammlung informeller Kunst des Museums zu vermitteln.
Befreiung der Kunst von allem Gegenständlichen
Nur ein Bruchteil des umfangreichen Bestandes kann hier gezeigt werden: Werke von Hubert Berke, Peter Brüning, Carl Buchheister, Rolf Cavael, Karl Fred Dahmen, Gustav Deppe, Winfried Gaul, Rupprecht Geiger, Karl Otto Götz, Thomas Grochowiak, Gerhard Hoehme, Hans Kaiser, Hans Platschek, Hans-Jürgen Schlieker, Emil Schumacher, Heinrich Siepmann, Jürg Spiller und Fritz Winter, Fred Thieler, Hann Trier und Hans D. Voss.
Die Informel-Sammlung des Märkischen Museum Witten macht deutlich, wie verschiedenartig und individuell die Ansätze und Formulierungen der ab den 1950er-Jahren unter dem Oberbegriff „Informel“ zusammengefassten künstlerischen Positionen sind. Zunächst begeben sich die Künstler auf die Suche nach einer neuen, unverbrauchten Ausdrucksform und einer Befreiung von allem Gegenständlichen. Im Laufe der darauffolgenden Jahre gewinnt aber der unverwechselbare persönliche Ausdruck zunehmend an Bedeutung:
Deppe und Götz beschreiben ihre Kunstauffassung
Die Auflösung von Gegenständen und Objekten zu „Bildzeichen“ führt zu einer freien Abstraktion lyrischer Formen und Gesten, bei der die individuelle künstlerische Verwirklichung im Vordergrund steht. Wirklichkeit erfährt ihre Umsetzung in ein Bild nicht als realitätsnahe Abbildung, sondern als eine Transformation von gegenständlich bezogenen Formen und Gefühlsempfindung. Diese „durch den Menschen selbst geschaffene Erscheinungswelt“, so Gustav Deppe, habe „einen Grad objektiver Eigengesetzlichkeit erreicht, die sich in vielen Fällen dem Mensch selbst entzieht.“
Deutlich formuliert es Karl Otto Götz: „Es geht um die Auflösung des klassischen Formprinzips: keine festumrissenen Formen malen, sondern die jeweilige Malmaterie so bearbeiten, dass es nur noch Passagen, Strukturen, Texturen, Farbflüsse oder Verflechtungen von Mal- und Zeichenspuren gibt.“