Hattingen/Witten. . Kopf einer Drogenhändlerbande soll ein 35-jähriger Wittener sein. Ein Hattinger Campingplatz war Drogenumschlagsplatz. Die Polizei nahm sieben Personen in Untersuchungshaft.

Ausgerechnet ein idyllischer Campingplatz in Hattingen erwies sich als harter Drogenumschlagsplatz. Die Polizei nahm sieben Drogenhändler fest. Kopf der Bande ist ein 35-jähriger Wittener. 50 Beamte waren bei Festnahmen und Durchsuchungen im Einsatz.

Nach etwa einjähriger Ermittlungsarbeit der Bochumer Polizei und der Staatsanwaltschaft Bochum konnte die Bande nun zerschlagen und mehrere Abnehmer der Drogen aus dem Verkehr gezogen werden.

Drogen auf Hattinger Campingplatz versteckt

Laut Polizei fuhren die Verdächtigen mehrmals in die Niederlande. Dort sollen sie jeweils mehrere Kilogramm Marihuana von hoher Qualität eingekauft und hier vor Ort an einen festen Kundenstamm gewinnbringend weiterveräußert haben. Die aus Holland eingeführten Drogen sollen auf einem Campingplatz in Hattingen versteckt und erst nach eingehenden Kundenbestellungen zum Übergabeort gebracht worden sein.

Die Tatverdächtigen nutzten zur Durchführung der Drogengeschäfte eine Vielzahl von Handys, die regelmäßig gewechselt wurden.

Anfang Januar sollte nach Erkenntnissen der Ermittler eine weitere Beschaffungsfahrt in die Niederlande stattfinden. Am 9. Januar 2016 konnte dann tatsächlich ein Hattinger Ehepaar auf der Rückreise aus den Niederlanden im Stadtgebiet von Essen gestoppt werden. Im Kofferraum des Pkw wurden sechs Kilogramm Marihuana und ein Kilogramm Haschisch aufgefunden.

50 Polizisten im Einsatz

Beim Einsatz von mehr als 50 Polizisten konnten anschließend bei Durchsuchungen mehrere Kilogramm Marihuana und Haschisch sichergestellt werden. Außerdem wurden größere Geldsummen und scharfe Schusswaffen, darunter ein Gewehr, entdeckt.

Zehn Verdächtige (neun Deutsche, ein türkischer Staatsbürger) wurden vorläufig festgenommen. Beim 35-jährigen Wittener Haupttäter, dessen in Hattingen lebenden Eltern (65 und 66 Jahre alt), seiner Lebensgefährtin (28) sowie bei drei Großkunden (27, 34, 51) aus Hattingen und Bochum hat das Amtsgericht Bochum auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Untersuchungshaft angeordnet.

Der Haupttäter steht im Verdacht, Handel mit Marihuana im Bereich von mehreren hundert Kilogramm getrieben zu haben. Die Ermittlungen im Bochumer Rauschgiftkommissariat KK 14 dauern an.