Witten. . Unzählige Verkleidungen hat Kerstin Heimbeck in ihrem Kostümverleih an der Wittener Ardeystraße im Angebot.

Seit Anfang des Jahres hat Witten auch einen Kostümverleih: Kerstin Heimbeck ist mit ihrem Geschäft von Hattingen in die Ardeystraße 118 gezogen.

Zehn Jahre hatten Heimbeck in der Nachbarstadt lustige Gesellen ausgestattet – mitnichten nur an Karneval. Trachten fürs Oktoberfest werden immer beliebter, sowie die Mottopartys der Abiturienten. Auch Abendkleider oder Smokings samt Zylinder verleiht Heimbeck. Und: Falls jemand einen Mittelaltergeburtstag feiert, ist ein Musketierkostüm gefragt. Mittelalter — das ist sowieso das beherrschende Thema. Und an Karneval? „Erstaunlicherweise die 20er Jahre“, sagt die Hattingerin. Charleston-Kleider verleiht sie an Damen, den Frack an die Herren. Oder die sportliche Version mit Knickerbocker, Weste, Käppi.

Wie kam sie überhaupt dazu, einen Kostümverleih zu gründen? „Das war eigentlich eine Schnapsidee“, sagt Kerstin Heimbeck. „Ich konnte den Bestand einer Dame aus Herne aufkaufen. Seitdem erweitere ich mein Sortiment. Aber vor dem Umzug habe ich auch kräftig ausgemistet.“ Teils kauft sie die Outfits im Ausland – etwa in Frankreich. Wie viele Verkleidungen an den langen Kleiderstangen in dem Wittener Ladenlokal hängen? „Ich will es gar nicht wissen.“ Über tausend seien es bestimmt. Die Nähe zur Autobahn hätte sie nach Witten gezogen. In den Räumen befand sich vorher ein Hausmeisterservice. Im Schaufenster stehen nun Ernie und Bert als Ganzkörperkostüme und warten auf Kunden.

Manche Verkleidungen seien über Jahre ausgebucht. Etwa die beiden Bischofskutten, die beim Nikolausbesuch in den Grundschulen beliebt sind. Zwischen 25 und 70 Euro nimmt Heimbeck als Leihgebühr, jeweils für drei Tage, und je nach Aufwand. „Manche Ensembles sind halt schwierig zu reinigen.“

Die Hattingerin ist übrigens Karnevalistin mit Herzblut – war sie doch selbst Stadtprinzessin in ihrer Heimatstadt. Das schicke schwarz-gelbe Ornat mit dem Hattinger Stadtwappen darauf hat sie nun in ihrem Ladenlokal hängen. „Aber nee, so etwas verleiht man nicht.“