Witten. Olaf Michel (44) rückt ab April in den Vorstand der Sparkasse auf. Erstmals seit Jahren leistet sich das Geldinstitut wieder eine dreiköpfige Spitze.
Nicht zuletzt der ferne Wohnsitz von Ex-Sparkassenvorstandsmitglied Carsten Schmees in Niedersachsen war im Sommer ein Grund für das überraschende Ausscheiden des Lingeners nach nur anderthalb Jahren gewesen. Nun ist sein Posten wieder besetzt, wobei Olaf Michel ebenfalls von auswärts anreist. „Aber Sprockhövel gehört ja noch zu unserem Geschäftsgebiet“, sagt Vorstandsvorsitzender Ulrich Heinemann (55).
Die neue Personalie ist seit der Zustimmung des Verwaltungsrats unter Dach und Fach, vorausgesetzt, Rat und Bankenaufsicht (Bafin) segnen sie ebenfalls ab. Damit hat Wittens größtes Geldhaus mit einer Bilanzsumme von knapp zwei Milliarden Euro ab April erstmals seit Jahren wieder eine dreiköpfige Spitze.
Mit 26 Jahren zur Sparkasse nach Witten
Als Schmees im Juli gekündigt hatte, war der Leiter des Vorstandssekretariarts, Arno Klinger, kurzfristig als stellvertretendes Vorstandsmitglied eingesprungen. Klinger, seit 43 Jahren bei der Sparkasse, bleibt nun aber im Vorstand. Es gebe deutlich kleinere Geldhäuser, die sich drei Vorstandsmitglieder leisteten, sagt Vorsitzender Ulrich Heinemann.
Michel kam schon 1997 mit 26 Jahren zur Wittener Sparkasse. Seit sechs Jahren ist er für das Privatkundengeschäft verantwortlich. Vorher kümmerte er sich um Dinge wie Altersvorsorge uned Bausparen sowie mobile Finanzberatung.
40 Millionen Euro Zinsüberschuss
Trotz Niedrigzinsen steht das Wittener Kreditinstitut gut da. Anders als viele Kunden, die kaum noch etwas für ihr Geld bekommen, verbucht die Sparkasse für das vergangene Jahr mit 41 Millionen Euro einen „stabilen“ Zinsüberschuss“. Heinemann: „Wir leben noch von den guten Beständen.“ Zumindest die Häuslebauer freuen sich, die Zinsen bleiben mit rund zwei Prozent weiter niedrig.
Insgesamt sei die Ertragslage „minimal rückläufig“. Kredite blieben mit 1,45 Milliarden ungefähr stabil, bei den Einlagen hat man etwas zugelegt (plus 40 Millionen) hat man etwas zugelegt. An Spenden an soziale Einrichtungen und Vereine werden 450 000 Euro ausgeschüttet.
Kein Geld für den Kämmerer
Der Bilanzgewinn (nicht zu verwechseln mit dem tatsächlichen Betriebsaergebnis) wird mit einer Million wieder auf Vorjahresniveau liegen. Keine Hoffnungen kann sich der Stadtkämmerer machen, der ab 2016 um die zwei Millionen von der Sparkasse eingeplant hatte. Die Gelder fließen in Eigenkapitalrücklage, die Ende 2014 über 142 Millionen betrug. Heinemann:: „Unsere Aufgabe ist es, die Wirtschaft mit Krediten zu versorgen.“