Die Musikschule an der Ruhr ist ans Oberdorf gezogen. In den vier Unterrichts-Räumen wurde jetzt auch ein Profi-Studio eingerichtet.

Die Sängerin steht in einer schicken schalldichten Kabine, der Keyboarder sitzt im Raum nebenan – und der Chef hat am Bildschirm alles im Blick. Ein paar Feinheiten müssen noch verbessert werden, dann ist das zweite Soloalbum von Miriam Schäfer fertig – aufgenommen im nagelneuen Tonstudio der Musikschule an der Ruhr. „Damit haben wir es offiziell eingeweiht“, sagt Inhaber Jens Beckmann.

Noch ist nicht alles hundertprozentig fertig, hier schaut noch ein Kabel raus, dort soll ein anderer Boden rein. Aber das Herzstück steht: Die Computeranlage, mit der 48 Spuren aufgezeichnet werden können. Mit dem Profi-Studio will sich Schlagzeuger Beckmann ein zusätzliches Standbein verschaffen: „Gut spielen können viele, aber in einer Stunde eine Aufnahme fix und fertig haben, das ist selten“, sagt der 34-Jährige.

Umbau dauerte anderthalb Jahre

Gut eineinhalb Jahren hat der Umbau der Räume, wo bislang schon der Schlagzeug-Unterricht stattfand, gedauert. „Jeden einzelnen Nagel hab ich selbst in der Hand gehabt“, so Beckmann stolz. Vor ein paar Monaten ist die private Musikschule dann komplett von der Ruhrstraße ins Oberdorf 12 umgezogen. Vier Unterrichtsräume gibt es hier im Hof, dazu das neue Tonstudio. „Ich wollte näher bei meinen Kunden und bei meinen Lehrern sein“, erklärt der Chef den Umzug. Bislang habe er sich immer zweiteilen müssen. „Das war nervig – so ist es deutlich praktischer für alle.“

Zehn Dozenten unterrichten derzeit an der Schule, angeboten werden Klavier-, Geigen-, Bass-, Gitarren-, Schlagzeug- und Gesangs-Stunden sowie musikalische Früherziehung. „Allerdings machen wir die Früherziehung meist nicht hier, sondern gehen damit direkt in die Kitas“, erklärt Jens Beckmann. Schwerpunkt der Musikschule ist Rock und Pop – und das soll so bleiben:. „Den klassischen Bereich überlasse ich gerne den anderen Musikschulen.“

Stattdessen steht das große Schlagzeug parat, ein weiteres auf einem Podest kann weggerollt werden – falls mal ein ganzer Chor zur Aufnahme kommt und mehr Platz benötigt wird. 25 verschiedene Trommeln liegen im Regal. „Jede einzelne von ihnen hat einen anderen, unverwechselbaren Klang“, erklärt Beckmann. Wichtig, um schnell reagieren zu können: „Da kommt etwa die Anfrage, ob ich zu einem Lied etwas einspielen kann, das so klingt wie das Electric Light Orchestra – alles kein Problem.“

Studio kann man mieten

Wenn das erste Platte jetzt aufgenommen ist, wartet schon das nächste Projekt: „Im Februar werden wir ein Kinderhörspiel einspielen“, verrät Beckmann. Gemietet werden kann das Studio natürlich auch. Auch für Kindergeburtstage? Beckmann nickt.: „Ja, oder Junggesellinnen-Abende – über all so etwas denke ich noch nach.“ Wenn er denn dazu kommt: Denn neben Studio-Arbeit und Unterricht reist er schließlich dauernd durchs Land, um live auf der Bühne zu spielen.