Nur gucken, nicht anfassen: Yannick Schmidt hat in seinem ganzen Leben noch nie einen einzigen Böller gekauft. „Das ist rausgeschmissenes Geld“, sagt der 23-Jährige. Er ist stellvertretender Leiter des Tierheims Witten/Wetter/Herdecke.
Schmidt kümmert sich nicht nur beruflich um Tiere, er hat natürlich auch selbst welche: zwei Katzen und zwei Hunde. „Für die Tiere ist die Knallerei an Silvester ein Riesenstress“, weiß Schmidt, „die kriegen totale Panik“. Vor allem seine beiden Katzen reagierten allergisch auf den Krach zum Jahreswechsel. „Die sehe ich dann zwei bis drei Tage danach nicht, die verkriechen sich zum Beispiel unter den Schrank.“
Seine beiden Hunde dagegen kämen inzwischen dank eines speziellen Trainings ganz gut klar mit der Situation. Doch das erforderte harte Arbeit. Mit einer speziellen CD, auf der die Geräusche eines Feuerwerks imitiert werden, hat Yannick Schmidt seine Vierbeiner an den Lärm gewöhnt. „Außerdem habe ich mit Bachblüten gearbeitet.“ Die verabreichten Tropfen sollen eine regulierende Wirkung auf die Psyche der Tiere haben.
„Im Tierheim merken wir zum Glück recht wenig von dem ganzen Trubel“, so der stellvertretende Leiter. Denn es liegt zum Glück etwas abseits an der Wetterstraße. „Wir lassen dort auch das Radio laufen, damit noch eine andere Geräuschquelle zu hören ist.“ Kurz nach Mitternacht allerdings fahre doch ein Mitarbeiter vorbei, um zu gucken, ob tatsächlich alles in Ordnung ist.