Unterschiedliche Sprachen, verschiedene Werte und Familienkonzepte, eine Vielzahl von Erziehungsidealen und Lebenswelten – der Alltag in Kindertageseinrichtungen ist heute interkulturell. Die damit verbundenen Herausforderungen waren jetzt Thema einer Fachtagung. Eingeladen hatte das bei der Kreisverwaltung angesiedelte Kommunale Integrationszentrum.
Zu den Arbeitsbereichen des Zentrums zählen auch die frühkindliche Bildung sowie Angebote zur Elternarbeit für Familien mit Migrationshintergrund. „Die im zurückliegenden Kindergartenjahr vom Kommunalen Integrationszentrum in den Einrichtungen durchgeführte Umfrage hat eine Vielzahl von hilfreichen Ergebnissen geliefert“, begrüßte Kreisdirektorin Iris Pott die rund 70 Tagungs-Teilnehmer.
Man verfüge jetzt über eine kreisweite Übersicht, „die uns zeigt, wie hoch der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund ist, wie Mehrsprachigkeit in den Einrichtungen berücksichtigt wird und welche pädagogischen Konzepte und Ideen sich in der Praxis in der Arbeit mit Kindern und Eltern bewährt haben“, so Pott.
580 Kinder mit Sprachförderbedarf
An der Umfrage hatten sich 89 der 145 angeschriebenen Kindertagesstätten im Kreis beteiligt. Von den dort betreuten rund 4800 Kindern haben 1280 einen Migrationshintergrund. 580 Jungen und Mädchen wiesen einen besonderen Sprachförderbedarf auf. „Durchschnittlich hat also jedes vierte Kind in den Kindertagesstätten einen Migrationshintergrund“, berichtet Annette Bußmann vom Kommunalen Integrationszentrum (KI).
Mit dem Thema Sprache beschäftigten sich zwei Workshops. Das KI koordiniert das Sprachförder- und Eltern-Bildungsprogramm. Eine zentrale Rolle übernehmen hierbei sogenannte Elternbegleiterinnen. Im Einsatz sind dabei Mütter, die neben Deutsch auch ihre eigentliche Muttersprache gut beherrschen. Sie greifen bei Treffen mit Eltern Woche für Woche die Kitathemen auf und besprechen diese in deren Muttersprache. Die Kinder haben somit die Chance, die in der Tagesstätte in deutscher Sprache vermittelten Inhalte zuhause gemeinsam mit den Eltern nachzuarbeiten.
Kommunale Integrationszentren im Land sollen sich um die Integration von zugewanderten Menschen kümmern.