Witten. . Seit Dienstag (1. Dezember) bekommen die Rüdinghauser im Dorfkiosk nicht nur Kaffee und Süßes. Auch ein neuer Briefkasten steht vor der Tür.
Die einen sind traurig, weil die Lotto-Annahmestelle mit Postagentur der Büschers an der Kreisstraße in Rüdinghausen seit Montag dicht ist. Die anderen freuen sich, dass sie seit Dienstag ihre Briefe im Dorfkiosk an der Brunebecker Straße 2 abgeben können.
Die Rollläden an der Kreisstraße 118a sind endgültig herabgelassen. „Das ist sehr schade“, sagt Kerstin Sankarayya, die in der Salvator Apotheke direkt gegenüber arbeitet. Denn es sei eine „schöne Nachbarschaft“ gewesen.
Briefkasten an der Kreisstraße ist weg
Auch der Briefkasten ist seit Montag weg. „Das ist das Dorfzentrum, da muss einfach einer hin“, kritisiert der Rüdinghauser Udo Herrmann. Denn entweder müsse er nun zur Menglinghauser Straße, die bereits in Dortmund liegt, oder eben hoch bis zur Brunebecker Straße – beides nicht mal eben fußläufig zu erreichen. „Der Briefkasten an der Kreisstraße stand auf Privatgelände und der Eigentümer wollte ihn weghaben“, erklärt Harald Krone, der als „Post-Coach“ dem Ehepaar Studenicka, das den Dorfkiosk am 2. März übernommen hatte, eine Woche lang zur Seite steht, falls Fragen zum neuen Service auftauchen.
So viele Anlaufstellen gibt es für Postkunden
Die Deutsche Post DHL Group hat in Witten 31 Standorte. Sie unterteilen sich in Verkaufspunkte für Brief- und Paketmarken, in Postfilialen im Einzelhandel (mit und ohne Bankverkehr) und in DHL-Paketshops.
Im gesamten Stadtgebiet gibt es fünf Verkaufspunkte, elf Postfilialen und 15 DHL-Paketshops. Info: www.postfinder.de
Einen kleinen Paketshop gab es hier bereits. Damit die Postfiliale Platz fand, musste umgebaut werden. Die riesige Theke, die sich durch den ganzen Laden zog, ist weg. „Wir haben den Kioskbedarf etwas verkleinert“, erklärt Dagmar Studenicka (50). So gibt es die 16 Schütten mit den vielen Süßigkeiten für die gemischten Tüten nicht mehr. „Das tut mir schon ein bisschen leid“, sagt sie. „Denn die Kinder lieben das.“ Immerhin: Die Tütchen für 50 Cent oder einen Euro stehen jetzt fertig gepackt im Regal.
Auch sonst kriegen die Stammkunden hier weiterhin alles, was das Herz begehrt. Gerade schaut Elke Szepanski mit Kira vorbei. Sie holt sich einen Becher Kaffee, der Schäferhund ein Leckerchen von Hausherr Dirk Studenicka (46). Täglich außer sonntags kommt sie her und findet es „super“, dass sie nun auch Briefe einwerfen kann – Montag bis Freitag wird um 16.30 Uhr geleert, samstags um 10.30 Uhr. Postkunden können in der Filiale außerdem Briefe, Päckchen und Pakete fürs In- und Ausland aufgeben sowie Brief- und Paketmarken kaufen – Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr sowie Samstag von 8 bis 13 Uhr.
Schritt in die Selbstständigkeit
Und noch etwas sei ganz neu, so die Inhaberin: „Wer ein Paket erwartet, kann sich registrieren lassen. Ist er nicht zu Hause, wenn das Paket kommt, wird er per SMS benachrichtigt, dass es bei uns abgeholt werden kann.“
Dagmar Studenicka liebt die Arbeit im Kiosk, mit dem das Ehepaar den Schritt in die Selbstständigkeit wagte. Draußen hat sie Tische aufgestellt, an denen die Kunden ihr Käffchen trinken und eine rauchen können. „Da entstehen Freundschaften“, sagt sie und lächelt. „Dorfleben halt.“