Witten. Gab es verbotene Absprachen in der Edelstahlbranche? Ermittlungen des Bundeskartellamtes sollen sich auch gegen die Edelstahlwerke Witten richten.

Das Bundeskartellamt hat nach Agenturmeldungen die Edelstahlbranche ins Visier genommen. Es habe am Donnerstag (26.11.) dazu Durchsuchungen bei Unternehmen, Verbänden und von Privatwohnungen gegeben, sagte ein Sprecher der Behörde in Bonn. Die Ermittlungen richten sich unter anderem gegen die Deutschen Edelstahlwerke (DEW) in Witten.

Genauere Angaben machte der Sprecher nicht. Von den Ermittlungen betroffen sind deutsche Töchter der Unternehmen Schmolz und Bickenbach (Schweiz), wozu die Wittener Edelstahlwerke gehören, sowie Voestalpine (Österreich).

Betreiber will mit Behörden kooperieren

Die Durchsuchung stehe im Zusammenhang mit dem Verdacht auf wettbewerbsbeschränkende Absprachen bei der Festlegung von Zuschlägen bei Edelstählen, teilte Schmolz und Bickenbach im schweizerischen Luzern mit. Die DEW nehme die Vorwürfe ernst und werde mit den Behörden kooperieren, um den Sachverhalt rasch und lückenlos aufzuklären.

Das Bundeskartellamt hatte Unternehmen der Stahlbranche bereits in der Vergangenheit ins Visier genommen. So hatten die Wettbewerbshüter ein Schienenkartell aufgedeckt, an dem auch Voestalpine beteiligt war.