Witten. „Laten-Night-Shopping“ war gestern, es lebe das „Dämmer-Shopping“. In neuem Gewand kommt der späte Einkaufsbummel in Witten daher.
Die Öffnungszeiten am Abend bleiben in Witten auch vor Weihnachten ein Flickenteppich. Viele machen bis sieben, manche schließen noch früher, nur einige wenige Geschäfte halten durch bis acht. Am 4. Dezember soll alles anders sein. Dann wollen viele Händler an einem Strang ziehen und bis halb zehn für ihre Kunden da sein. „Dämmer-Shopping“ nennt sich der adventliche Einkaufsspaß.
Da war doch schon mal was, wird jetzt so mancher Wittener denken, der ein gutes Gedächtnis hat. Richtig: Damals kam das späte Bummelvergnügen als „Late-Night-Shopping“ daher. Es wurde 2008 zur Eröffnung der Eisbahn auf dem Weihnachtsmarkt aus der Taufe gehoben, kam wohl auch gut an, fiel beim zweiten Mal im Jahr 2010 allerdings buchstäblich ins Wasser. Nun, nach fünfjähriger Pause, gehen Stadtmarketing und Handel die Sache wieder an – in der Hoffnung, sie langfristig etablieren zu können.
30 Betriebe bestellen Kerzen in Großformat
Organisator Thomas Schmidt war jedenfalls positiv überrascht, wie viele Filialen und inhabergeführte Geschäfte auf der Bahnhof- und Ruhrstraße mitmachen wollen. „Wir hatten erfreulich viele Rückmeldungen“, sagt der 45-jährige Mann vom Stadtmarketing.
Gefreut hat er sich auch, dass gleich um die 30 Betriebe so genannte „Airlight“-Kerzen bestellt haben, das sind Kerzen im XXXL-Format, elektrisch betrieben, aber trotzdem geeignet, die Stadt in ein schönes Licht zu tauchen. „Durch die Kerzen bekommt die Fußgängerzone eine ganz andere Optik“, erklärt Oliver Klein (43), Geschäftsführer von Galeria Kaufhof. Es sei eine der ersten Fragen gewesen, die er gestellt habe, als er nach Witten kam: „Wie sieht’s denn hier mit Spätöffnung aus?“
Gleich zweimal am Abend Feuerwerk
Weil die Konkurrenz der Nachbarstädte groß ist und zumindest einzelne Einkaufscenter den vorweihnachtlichen abendlichen Einkaufsspaß ebenfalls längst für sich entdeckt haben, will Witten an diesem Freitag nicht nur mit einer fast komplett geöffneten City glänzen, sondern den ungewohnten Spätbummel auch schön verpacken.
Feuerschlucker säumen den Weg der Passanten, es wird getrommelt und gesungen. Und, das ist der sprichwörtliche Höhepunkt: Gleich zweimal zündet die Ruhrstadt an diesem Abend ein Feuerwerk. Damit die Kinder auch was davon haben, fliegen die Raketen erstmals um 19 Uhr, dann vom Dach der Stadtgalerie. Später knallt’s noch einmal, zum Finale, um 21.45 Uhr, diesmal auf dem Dach von Galeria Kaufhof. „Wann hat man das schon mal, zwei Feuerwerke an einem Abend“, fragt Kaufhof-Chef Oliver Klein.
Der Weihnachtsmarkt zieht an diesem 4. Dezember ebenfalls mit, Glühwein gibt’s bis 22 Uhr. Das Christkind Tabea ist natürlich auch unterwegs. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen.