Witten. . Händler profitierten beim verkaufsoffenen Sonntag von Halloween und ersten Weihnachtseinkäufen. Großer Andrang herrschte beim Kürbisschnitzen für Kinder in der Stadtgalerie.
Wer eine hässliche Fratze sein Eigen nennen will, dem konnte am verkaufsoffenen Sonntag in der Stadtgalerie geholfen werden. Dort, wo Textilgeschäfte und Frisörsalons eigentlich für eine modische Optik sorgen, durfte nach Kräften zur schönen Verscheußlichung von Heim und Garten beigetragen werden. Beim Kürbisschnitzen im Erdgeschoss des Einkaufszentrums reichte die Schlange fast bis auf den Vorplatz. Halloween und all seine finsteren Gestalten nahen unaufhaltsam. Auch das Weihnachtsgeschäft wirft für Händler und Kunden seine Schatten voraus.
Sechs Tische, 320 Kürbisse und ein enormer Andrang. Valentina Pankratz wies die Plätze an und kam dabei ganz schön ins Schwitzen. Von Mittag an war die Mitarbeiterin einer Promotion-Firma im Einsatz. „Um 13 Uhr sollte es offiziell losgehen. Aber schon beim Aufbau standen die Familien Schlange.“ Für einen Euro durften Kürbisse in Laternen mit gespenstischen Gesichtern verwandelt werden. Anregungen lagen auf den Tischen aus: finstere Fratzen mit Zahnlücken oder Knubbelnasen. Auch der zehnjährige Taylan hätte gern einen geschnitzten Kürbis mit nach Hause genommen. Aber: „Die Schlange ist leider zu lang.“
Wegen des riesigen Andrangs gaben die Helfer die frischen Kürbisse kurzerhand zum späteren Schnitzen zu Hause aus. Für Taylan und seine Mutter ging’s weiter zum Bahnhofstraßen-Bummel. Einige Stände boten dort internationale Spezialitäten an: von mediterranen Vorspeisen bis zu polnischen Metzgereiwaren in den Geschmacksrichtungen Käse oder Chili.
Einige Meter weiter zeigten Textilgeschäfte die Herbst-Winter-Mode. Mit prüfendem Blick begutachtete Edeltraut Winkelmann die Stoffqualität eines rosafarbenen Pullovers. „Ich suche ein Geschenk für meine Enkeltochter. Ich fange damit gerne etwas früher an.“ Gegenüber beim Juwelier blieben vermehrt einzelne Herren an der Schaufensterauslage stehen. Teure Uhren, glitzernde Ohrstecker und Ringe warteten auf Käufer, die Geschenke für besondere Anlässe suchten. Ein Liebesbeweis unter dem Tannenbaum? Die Herren, die sich hier informierten, wollten lieber noch nicht zu viel verraten.
Andere haben sich selbst beschenkt. Eine Traube fröhlich debattierender junger Männer strömte in ein Handygeschäft. „6s“ heißt die aktuellste Droge der Technikfans. In dicken Buchstaben wirbt der Telefonladen an der Bahnhofstraße mit dem neuen iPhone-Modell. Können soll das gute Stück, das hier in rosafarbener Ausführung präsentiert wird, laut Werbung ja fast alles – sogar telefonieren. Fast 50 Handys der neuen iPhone-Generation hat Azubi Deniz Ismail seit Verkaufsstart schon über die Ladentheke gehen sehen, viele vorbestellt. „Es ist das Produkt, das am meisten nachgefragt wird.“ Beim verkaufsoffenen Sonntag lockte sein Laden zusätzlich mit Gewinnspielen. „Die Erwartungen sind schon hoch heute.“
So voll wie beim Kürbisschnitzen wurde es aber nirgends mehr. Das könnte sich am 20. Dezember ändern: Der nächste verkaufsoffene Sonntag steht ganz im Zeichen des Vorweihnachtstrubels.