Witten. Einen Monat nach der verlorenen Bürgermeister-Stichwahl soll die SPD nun doch bei einer außerorentlichen Hauptversammlung die Niederlage diskutieren.
Einen Monat nach der verlorenen Bürgermeister-Stichwahl will die SPD am Donnerstag (29.10.) in einer außerordentlichen Hauptversammlung über die Niederlage und mögliche Konsequenzen diskutieren.
Kritische Ortsvereine wie Stockum hatten das Treffen beantragt, der Stadtverband hat daraufhin „von sich aus eingeladen“, wie Parteichef Ralf Kapschack betont. „Es geht um eine Aufarbeitung der Wahl und darum, dass Verantwortung übernommen wird“, erklärt der Stockumer Ortsvereinsvorsitzende Walter Sander. „Ich glaube, eine Klärung ist im Interesse aller.“ Einen Tag nach der Stichwahl hatte es nur ein Vorstandstreffen gegeben.
Durch die Partei geht ein Riss
Die SPD hatte mit ihrem Bürgermeisterkandidaten Frank Schweppe lediglich 36 Prozent der Stimmen errungen. Durch die Partei geht ein Riss, weil Ortsvereine wie Stockum und Herbede für die erfolgreiche Einzelbewerberin Sonja Leidemann eintraten. Sander warnt vor einer Abspaltung, wie es sie in anderen Wittener Parteien gegeben hätte. „Irgendwann müssen wir uns zusammenraufen“, sagt er. „Uns liegt die SPD am Herzen.“ Doch es müsse über die Ursachen der Niederlage diskutiert werden und darüber, wie man die Partei wieder auf Kurs bringt.
Aus Herbede hört man: Es brodele in allen Ortsvereinen. Mitglieder fragten, warum es kein reinigendes Gewitter gebe. Verlangt wird auch die Veröffentlichung von Mitgliedszahlen. Angeblich kehrten immer mehr der SPD den Rücken. Sollte Leidemann die Partei verlassen müssen, sei zu befürchten, dass ihr weitere folgten. Weil die Bürgermeisterin als SPD-Mitglied gegen den offiziellen Kandidaten angetreten war, läuft ein Ausschlussverfahren. Darüber entscheidet nun in letzter Instanz die Bundesschiedskommission.